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Unter dem Titel „Heart in Motion“ – Herz in Bewegung – treffen sich an diesem Freitag, 14. Juni 2013, in Münster im Festsaal des Rathauses Mediziner aus der ganzen Welt, um über aktuelle und künftige Anwendungen der Herzmedizin zu sprechen. „Wir freuen uns sehr, dass es gelungen ist, international angesehene Experten wie Carl-Hendrik Heldin aus Uppsala, Vorsitzender des Nobel-Komitees, und Kari Alitalo aus Helsinki für unseren Fachkongress gewinnen zu können“, sagt Prof. Dr. Johannes Waltenberger, Direktor der Klinik für Kardiologie des UKM (Universitätsklinikum Münster), der in dem Rahmen der Veranstaltung auch seine Antrittsvorlesung hält. Die Themenschwerpunkte des Kongresses, an dem neben dem UKM das Herzzentrum Münster sowie das Exzellenzcluster „Cells in Motion“ der Universität Münster (Universität Münster) beteiligt sind, sind neben der Bildgebung auch der Einsatz von Herzkathetern.
Alleine der Blick auf die vergangenen 50 Jahre zeigt, welche Meilensteine in diesem Fachgebiet erreicht werden konnten: Während bei einem Herzinfarkt damals noch rund die Hälfte der Patienten gestorben sind und ein Drittel bleibende Schäden erlitt, ist heute in der Mehrzahl der Fälle ein normales Leben nach dem Infarkt möglich. „Die Behandlung mit Stents, also Gefäßstützen, die Hohlräume wieder eröffnen, und speziellen Medikamenten war vor Jahrzehnten in der heutigen Form nicht annähernd möglich“, so Waltenberger. „Ähnliche Fortschritte gab es in der Herzchirurgie, etwa bei Kindern oder früh erkrankten Erwachsenen mit schweren Herzschäden. Heute können ausgefeilte Operationsmethoden den Patienten in der Regel zu einer wesentlich längeren Lebenserwartung verhelfen.“
Darauf aufbauend soll am Freitag eine Weichenstellung für mögliche Diagnose- und Therapieverfahren der kommenden Jahrzehnte erfolgen. Der Sonderforschungsbereich 656, molekulare kardiovaskuläre Bildgebung, der Universität Münster arbeitet beispielsweise derzeit daran, wie fehlerhafte Prozesse rund um das Herz nicht nur besser sichtbar gemacht, sondern insbesondere früher entdeckt und lokalisiert werden können. „Das Ziel ist es, Stellen im Herz sichtbar zu machen, an denen bald etwas passieren könnte, also mögliche Auslöser für einen Herzinfarkt. Dann könnte man viel gezielter präventiv handeln“, erklärt Waltenberger. Ein weiteres Therapieverfahren, von dem in einigen Jahren Patienten profitieren sollen, ist die Schaffung von natürlichen Umgehungskreisläufen im Herzen – und das ganz ohne Operation. Diese könnten erkrankte Gefäße so ersetzen oder ergänzen, dass die Blutversorgung des Organs sichergestellt ist.
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