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Kommt ein Kind viel zu früh vor dem errechneten Geburtstermin auf die Welt, verbringt es seine ersten Wochen häufig im Krankenhaus. Umso größer ist die Freude, wenn Baby und Eltern endlich gemeinsam Zuhause sind. „Nach manchmal monatelanger medizinischer Betreuung im Krankenhaus bringt diese Situation oft jedoch auch große Unsicherheit für die Eltern mit sich“, weiß Prof. Dr. Heymut Omran, Direktor der Klinik für Klinik für Kinder- und Jugendmedizin - Allgemeine Pädiatrie – am UKM (Universitätsklinikum Münster). Denn Zuhause müssen alleine Medikamente verabreicht, ambulante Therapien beantragt und Anträge bei den Krankenkassen ausgefüllt werden. In solchen Situationen ist der Bunte Kreis Münsterland e. V. für betroffene Familien da. Der gemeinnützige Verein berät, unterstützt und begleitet Familien mit kranken Kindern, damit der Übergang vom Krankenhaus ins Zuhause reibungslos funktioniert. Seit Juli kooperieren das UKM und der Bunte Kreis miteinander, um Familien mit Frühgeborenen zu unterstützen. Den Übergang vom Krankenhaus in den Alltag Zuhause begleitet Linda Brüggemann. Die Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin arbeitet auf der Früh- und Neugeborenenstation des UKM und für den Bunten Kreis in den Familien vor Ort. Eine ideale Kombination findet Elisabeth Böke: „Familiennachsorge beginnt schon während der stationären Behandlung. Die Familien und ihr krankes Kind werden durch den Bunten Kreis auf die Entlassung vorbereitet. Regelmäßige Besuche, kurze Wege sowie eine gute Erreichbarkeit unserer Expertinnen führen dazu, dass die Eltern die wichtige Sicherheit und Kompetenz im Umgang mit ihrem Kind erlangen. Wir geben Hilfe zur Selbsthilfe“, be-schreibt die Geschäftsführerin des Bunten Kreis Münsterland e. V. das Kon-zept.
Für die Eltern ist das eine enorme und vor allem unkomplizierte Unter-stützung. Diese Erfahrung machte auch Familie Gerbracht aus Münster. Drei Monate war ihr Sohn Florian auf der Früh- und Neugeborenenstation des UKM. „Zuhause sind wir dann sehr schnell in unserem neuen Alltag angekommen, gerade weil wir mit Linda Brüggemann eine Ansprechpartnerin hatten, die wir schon aus der Zeit im UKM kannten. Dass wir sie jederzeit ansprechen konnten, hat uns viel Sicherheit gegeben“, beschreibt Carolin Gerbracht. Doch nicht nur die Familien, auch die Experten im UKM profitieren von der Zusammenarbeit. „Die Erfahrungen, die wir mit den Familien Zuhause sammeln, wollen wir in unserem Klinikalltag nutzen. Wir möchten unsere Abläufe so gestalten, dass der Übergang von Klinik und Zeit nach der Entlassung übergangslos verläuft“, erklärt Annemarie Schäper, stellvertretende Pflegedirektorin des UKM.
Zehn Familien haben seit Juli von der Kooperation mit dem Bunten Kreis profitiert. Die ambulante Nachsorge durch den Bunten Kreis ist für die betroffenen Familien kostenlos. Finanziert wird die 25 %-Stelle von Linda Brüggemann beim Bunten Kreis e. V. derzeit vom UKM. Unterstützt wird das UKM bei der finanziellen Realisierung der ambulanten Pflege vom Verein Königskinder e. V.
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