ukm/ks
Ein bisschen überrascht über sich selbst klingt Vojtech Jakab auch jetzt noch, nachdem der Orthopädietechnikermeister der UKM ProTec Orthopädische Werkstätten schon längst wieder von seinem Einsatz auf Haiti zurück ist. Er hatte sich bei der Initiative „medi for help“ freiwillig gemeldet um seinen Urlaub für den guten Zweck zu nutzen. Auch drei Jahre nach dem Erdbeben auf Haiti kämpfen die Menschen dort noch immer mit den Spätfolgen. Viele haben Gliedmaßen verloren. „Medi for help“ hat aus diesem Grund in dem Ort Deschapelles – etwa zwei Autostunden entfernt von Port-au-Prince – eine Orthopädiewerkstatt aufgebaut mit einer jungen deutschen Leiterin. Volontäre wie Vojtech Jakab unterstützen die Werkstatt jeweils für ca. zwei Wochen. „Ich hatte dort Mitte September angerufen und am sechsten Oktober war ich schon im Einsatz“, so Jakab. „Beeindruckend war, dass die Patienten die Hilfe so uneingeschränkt geschätzt haben. Dort muss man sehr oft improvisieren, es geht der Kleber aus oder man hat nur ein Vorlage für das linke Bein und muss diese dann einfach für das rechte Bein umbauen, und trotzdem steigen die in diese Prothesen rein und gehen los. Das ist ein tolles Gefühl.“ Während seines zweiwöchigen Aufenthaltes konnte Jakab etwa sechs Unterschenkel-Prothesen, zwei Oberschenkel-Prothesen und eine Oberschenkel-Orthese anfertigen. Außerdem wurden sehr viele Feinanpassungen gemacht.
Schon im nächsten Frühjahr will Vojtech Jakab erneut nach Haiti: „Das ist ein tolles aber sehr armes Land und die Arbeit geht dort nicht aus. Auch so viele Jahre nach der schrecklichen Katastrophe bleibt viel zu tun.“
Mehr über das Hilfsprojekt gibt es unter www.medi-for-help.com. Dort erfährt man auch mehr über die Arbeit von Vojtech Jakab.