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Knapp 12.000 Schüler drücken beherzt auf die Übungspuppen, im Hintergrund läuft der lebensrettende Rhythmus von 100 Beats pro Minute. Nach 30 Minuten stoppt die Szenerie. Gebannt warten alle auf das Ergebnis – und brechen in lauten Jubel aus, als die offizielle Jurorin der Guinness World Records verkündet: „Der offizielle Weltrekord mit 11.840 Schülern, die gleichzeitig Reanimationstraining erhalten, geht nach Münster! Damit wurde der bestehende Rekord von 7.909 Teilnehmer geschlagen.“ Im Rahmen der bundesweiten Kampagne „Ein Leben retten. 100 Pro Reanimation“ initiierte das UKM (Universitätsklinikum Münster) während der Woche der Wiederbelebung den Weltrekordversuch auf dem Schlossplatz.
Mit dem gleichzeitigen Reanimationstraining unter dem Motto „Prüfen. Rufen. Drücken“ fiel der Startschuss für den Weltrekordversuch: Reaktion und Atmung checken, Notruf 112 wählen und die Herzdruckmassage sofort beginnen. „Ich bin sehr stolz, dass wir es gemeinsam geschafft haben, den Rekord zu knacken und auf einen Schlag eine Vielzahl an jungen Menschen das Thema Reanimation näher gebracht haben“, so Prof. Dr. Hugo Van Aken, Direktor der Klinik für Anästhesiologie, operative Intensivmedizin und Schmerztherapie des UKM. Für die Teilnahme am Weltrekord mobilisierte das Team um Van Aken und seinen Assistenzarzt Dr. Peter Brinkrolf sämtliche Schüler in Münster und Umgebung. Auch Daniel Bahr, Gesundheitsminister und Schirmherr der Kampagne war vor Ort und legte Hand an. „Durch ein schnelles Eingreifen kann die Überlebenschance verdoppelt bis verdreifacht werden“, sagt Van Aken.
Reanimationstraining im Schulunterricht
Um das Vertrauen in die eigenen Fertigkeiten zu stärken und Ängste vor einer Reanimation abzubauen, ist es wichtig, Kinder und Jugendliche so früh wie möglich an das Thema heranzuführen. So sind sie für den Ernstfall besser vorbereitet und haben weniger Hemmungen einzugreifen. Der Anästhesist appelliert: „Reanimationstraining sollte unbedingt in Schule und Unterricht integriert werden. Schon durch eine jährliche zweistündige Auffrischung wird ein dauerhafter Lernerfolg erreicht.“ Nordrhein-Westfalen beabsichtigt als erstes Bundesland die Basismaßnahmen zur Wiederbelebung in einem Erlass aufzunehmen.
Mit der Kampagne „Ein Leben retten. 100 Pro Reanimation“ wollen die Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin e.V. und der Berufsverband Deutscher Anästhesisten e. V. in Kooperation mit dem German Resuscitation Council e.V. das Selbstvertrauen der Bürger in ihre eigenen Fähigkeiten als Ersthelfer stärken – für mehr gerettete Leben.
Weitere Informationen und Bildmaterial unter www.einlebenretten.de/presse.
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