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Es klingt zu schön um wahr zu sein: Regelmäßiges Sonnenbaden könnte einen positiven Effekt auf die Ausprägung der Multiplen Sklerose (MS) haben. Dieser Annahme gehen Neurologen und Dermatologen der Universität Münster in einer Studie nach und suchen dafür Probanden.„Schon lange ist bekannt, dass das Risiko, eine Multiple Sklerose zu entwickeln, ansteigt, je weiter man vom Äquator entfernt lebt. In Schweden ist es also höher als in Italien“, sagt Privatdozent Dr. Martin Marziniak. Er ist Oberarzt der Klinik für Neurologie – Abteilung für entzündliche Erkrankungen des Nervensystems und Neuroonkologie (Direktor: Prof. Heinz Wiendl) am Universitätsklinikum Münster (UKM) und Leiter des Projekts.
Eine naheliegende Erklärung für die Abweichungen ist die unterschiedliche Anzahl von Sonnenstunden in den jeweiligen Ländern. Das lebensnotwendige Vitamin D, das sich im Körper beim Sonnenbaden bildet, könnte die Zahl der Entzündungen im Gehirn reduzieren, die bei MS entstehen. Erstmals wollen die Wissenschaftler nun herausfinden, ob eine regelmäßige Bestrahlung mit UV-Licht - vergleichbar mit einem Besuch im Solarium - einen positiven Effekt auf die Immunzellen im Körper und die Ausprägung der MS hat.
Dafür suchen sie Patienten mit schubförmiger Multipler Sklerose, die bereit sind, sich sechs Wochen lang an jedem Werktag in der Hautklinik des UKM mit UV-B-Licht bestrahlen zu lassen. „Im Gegensatz zum klassischen Besuch im Solarium wird die Sonneneinstrahlung dort engmaschig kontrolliert. Zudem steht jederzeit ein Dermatologe als Ansprechpartner zur Verfügung“, erläutert Dr. Marziniak. Hellhäutige müssten daher nicht befürchten, einen Sonnenbrand zu bekommen.
Patienten, die an der Untersuchung teilnehmen, erhalten eine Aufwandsentschädigung von 200 Euro. Interessenten können sich an die Studienschwester Laura Dornhege wenden, die unter der Telefonnummer 0251/83-44 442 und per E-Mail (laura.dornhege(at)ukmuenster(dot)de) erreichbar ist.