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In Münster werden weniger Knieoperationen durchgeführt als im bundesweiten Durchschnitt. Knapp 114 Patienten pro 100.000 Einwohner erhielten im Jahr 2011 erstmals ein künstliches Kniegelenk. Dies geht aus dem jetzt veröffentlichten Faktencheck Gesundheit hervor. Der Durchschnitt in Deutschland liegt bei rund 130 Eingriffen, in Nordrhein-Westfalen sind es knapp 119 Operationen pro 100.000 Einwohner. „Wir widerlegen damit die oftmals pauschalisierte Aussage, dass zu viel oder zu frühzeitig operiert wird“, sagt Prof. Dr. Georg Gosheger, Direktor der Klinik für Allgemeine Orthopädie und Tumororthopädie am UKM (Universitätsklinikum Münster). „Die Orthopäden in Münster wägen genau ab, ob eine konservative Therapie durch physikalische Maßnahmen und eine medikamentöse Therapie zielführend oder der Einsatz eines Kniegelenks notwendig ist.“
Am UKM trage nicht zuletzt die Zertifizierung des EndoProthetikZentrums dazu bei, die Anzahl und Notwendigkeit der Eingriffe noch transparenter zu machen. „Zertifizierte Zentren verpflichten sich, dass alle Vorgaben exakt eingehalten werden“, erklärt Gosheger. Auch die Zahl der Patienten, bei denen ein künstliches Kniegelenk ersetzt oder ein bereits eingesetztes künstliches Kniegelenk erneut operiert wurde, liegt in Münster mit 14 pro 100.000 Einwohner unter dem Bundesdurchschnitt von knapp 19.
Autoren des Faktenchecks Gesundheit sind unabhängige Fachleute der Medizin und Geographie aus dem gesamten Bundesgebiet. Unterschiedliche Altersstrukturen in den Kreisen wurden rechnerisch ausgeglichen. Veröffentlicht werden die Daten von der Bertelsmann Stiftung.
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