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Pressemeldungen Archiv 2012

Volksleiden chronischer Pruritus: Frauen und Männer empfinden Juckreiz unterschiedlich

10 Jahre Pruritus-Ambulanz am UKM: Versorgung der Patienten hat sich deutlich verbessert
ukm/jb
Experten vermuteten es bereits, eine Pilotstudie lieferte nun den Beweis: Frauen und Männer empfinden Juckreiz (Pruritus) unter-schiedlich. Zu diesem Ergebnis sind Experten des Kompetenzzentrums chronischer Pruritus (KCP) am UKM (Universitätsklinikum Münster) gekommen. „Wir haben festgestellt, dass bei Frauen die Bereiche des Gehirns, die für die Emotionsregulierung zuständig sind, aktiver sind als bei Männern“, erklärt Studienleiterin Dr. Astrid Stumpf von der Klinik für Psychosomatik und Psychotherapie. Grund dafür könnte die unterschiedliche Struktur der Haut bei Männern und Frauen sein. „Wir vermuten, dass Frauen über mehr Rezeptoren zur Empfindung von Jucken verfügen“, sagt Prof. Dr. Sonja Ständer, Leiterin des KCP und erfahrene Pruritusexpertin. Die Geschlechterunterschiede beim Pruritus sind nur ein Schwerpunkt des Kompetenzzentrums, zu dem sechs Kliniken  (Klinik für Hautkrankheiten, Medizinische Klinik D, Klinik und Poliklinik für Neurologie, Klinik für Psychosomatik und Psychotherapie, Klinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin, Institut für Klinische Radiologie) des UKM gehören. „Um die genaue Ursache für das die Lebensqualität erheblich einschränkende Symptom zu finden, arbeiten wir eng mit unterschiedlichen Spezialisten zusammen. Dies ist erforderlich, da chronischer Pruritus sehr verschiedene Ursachen haben kann, die nur in enger interdisziplinärer Zusammenarbeit herausgefunden werden können. Die Verknüpfung der unterschiedlichen wissenschaftlichen, medizinischen und pflegerischen Kompetenzen ermöglicht uns ein weltweit führendes Niveau bei Diagnostik und Therapie des chronischen Pruritus zu erlangen“, erklärt Prof. Ständer den interdisziplinären Ansatz des Kompetenzzentrums.

Als sie und ihr Team vor zehn Jahren die Pruritusambulanz in der Klinik für Hautkrankheiten am UKM gründeten, waren sie nicht nur bundesweit, sondern auch weltweit Vorreiter. Mittlerweile ist klar: Pruritus ist ein Volksleiden – rund 17 Prozent aller Berufstätigen sind davon betroffen, bei mehr als vier Prozent ist das Symptom heftig oder chronisch. Die Versorgung der Patienten hat sich in den letzten Jahren entscheidend verbessert. „Deutschland war weltweit das erste Land, das spezialisierte Ambulanzen aufgebaut hat und eine Leitlinie erarbeitet und so die Diagnostik und Behandlung von chronischem Pruritus erleichtert, aber auch standardisiert  hat. Dennoch gibt es auch heute noch zu wenige Experten für Pruritus“, unterstreicht Ständer. Neben dem Kompetenzzentrum am UKM gibt es bisher spezielle Pruritusambulanzen in Berlin, Hamburg, Heidelberg und München.

Um aktuelle Themen der Patientenversorgung und Pruritusforschung  zu diskutieren, findet am kommenden Freitag und Samstag (14./15. September) das 3. Münsteraner Pruritussymposium statt. In Zusammenarbeit mit der Arbeitsgemeinschaft Pruritusforschung (AGP) der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft (DDG) e. V.  bietet das Kompetenzzentrum Chronischer Pruritus (KCP) des UKM hochrangigen Experten aus ganz Deutschland und jungen Nachwuchskräften eine Plattform zum gemeinsamen Austausch. Im Mittelpunkt stehen dabei klinisch-praktische Themen mit einem Fokus auf neue Therapieformen. „Wir hoffen so die Spezialisierung von Medizinern in diesem Bereich voranzutreiben und langfristig eine bessere Versorgung der Betroffenen zu erreichen“, betont Prof. Sonja Ständer.


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