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Pressemeldungen Archiv 2012

Vier Jahre qualitätsgesichertes Neugeborenen-Hörscreening in Westfalen-Lippe

Sie sind von der Hörscreeningzentrale Westfalen-Lippe überzeugt: Prof. Dr. Antoinette am Zehnhoff-Dinnesen, Martin Litsch, Anika Scheel mit Aljoscha und Malte, Carmen Hachmann mit Stephan und Peter Matulat.
Gute Chancen für ein gesundes Leben hörgeschädigter Kinder Frühe Versorgung notwendig/ AOK NordWest ist Projektpartner
ukm/AOK

Aljoscha (drei Jahre) und Stephan (knapp zwei Jahre) haben eine schwere Hörstörung. Ihre Chancen, ein weitgehend normales Leben führen zu können, stehen gut: Denn beide Kinder sind mit moderner Hörgeräte-Technologie versorgt und erhalten eine hörgeschädigtenspezifische Frühförderung. Koordiniert wird die Therapie von Aljoscha, Stephan und zahlreichen weiteren Kindern von der Hörscreeningzentrale Westfalen-Lippe an der Klinik für Phoniatrie und Pädaudiologie des Universitätsklinikums Münster (UKM). Die flächendeckende Einführung von qualitätsgesicherten Hörscreenings in den Krankenhäusern sowie die Begleitung kontrollbedürftiger Kinder und deren Eltern gehört zu den Aufgaben der Hörscreeningzentrale, die vor vier Jahren in Zusammenarbeit mit den zuständigen Kliniken und Fachärzten etabliert wurde. Heute stellten die Verantwortlichen in einem Ergebnisbericht erfreuliche Zahlen und die bestehenden Herausforderungen vor: „Die Versorgung hörgeschädigter Säuglinge und Kinder in der Region hat sich in den letzten Jahren deutlich verbessert. Nahezu 95 Prozent aller Neugeborenen erhalten heute ein Hörscreening innerhalb der ersten drei Lebenstage“, erläutert Prof. Dr. Antoinette am Zehnhoff-Dinnesen, Ärztliche Leiterin der Hörscreeningzentrale Westfalen-Lippe und Direktorin der Klinik für Phoniatrie und Pädaudiologie am UKM.

Doch Screenen allein reicht nicht: Zu den Leistungen der Screeningzentrale gehört auch das Nachverfolgen („Tracking“) der im Hörscreening auffälligen Kinder bis zur endgültigen Diagnosestellung und die Einleitung der Versorgung mit Hörhilfen und Frühförderungsmaßnahmen. Hier sieht die Expertin noch Verbesserungsbedarf: „Die ersten Wochen und Monate zählen. Denn eine frühzeitige Versorgung und Förderung hörgeschädigter Kinder ermöglicht diesen ein nahezu normales Leben. Leider erhalten noch nicht alle Kinder trotz Auffälligkeiten im Neugeborenen-Screening eine Frühversorgung. Unser nächstes großes Ziel ist daher eine verbesserte Anbindung von Nachsorgeuntersuchungen“, erläutert Prof. am Zehnhoff-Dinnesen.

Die Weichen dafür sind bereits gestellt: Knapp 147.000 Kinder wurden durch die Hörscreeningzentrale W-L seit 2007 nachverfolgt und 1.111 Screener an über 60 Geburtskliniken in der Region bisher geschult und zertifiziert. 69 Fachärzte konnten als Nachuntersuchungsstellen gewonnen werden und garantieren die Diagnostik in den ersten drei Lebensmonaten und die Therapie im ersten Lebenshalbjahr. Besonders wichtig ist die Zusammenarbeit mit den Geburtskliniken in Westfalen-Lippe: „Von den etwa 90 Geburtskliniken sind rund zwei Drittel technisch an die Zentrale angebunden. Die Daten der Hörscreenings gelangen auf direktem Weg zu uns und können im Sinne der Qualitätssicherung überprüft werden“, erläutert Peter Matulat, Organisatorischer Leiter der Hörscreeningzentrale Westfalen-Lippe.

AOK NordWest unterstützt Hörscreeningzentrale: „Gute Chancen nutzen“

Mit der AOK NordWest hat die Hörscreeningzentrale Westfalen-Lippe zudem einen starken Projektpartner an der Seite. „Wir unterstützen gern die vorbildliche Arbeit der Hörscreeningzentrale. Dadurch ist es in den letzten Jahren zu einer deutlichen Qualitätsverbesserung in der Behandlung und Frühförderung von Neugeborenen in Westfalen-Lippe gekommen“, erklärte Martin Litsch, Vorstandsvorsitzender der AOKNordWest. Der AOK-Chef kündigte an, weiterhin intensiv mit der Hörscreeningszentrale zusammenzuarbeiten. „Wir bringen gern unser fachliches knowhow als größte Krankenkasse in Westfalen-Lippe in die Arbeit der Screeningzentrale ein. Als Gesundheitskasse ist es uns wichtig, so früh wie möglich die Weichen für ein gesundes Leben der Neugeborenen zu stellen. Denn nur bei rechtzeitiger Behandlung kann den Kindern durch moderne Hörgeräte-Technologie und frühe Förderung der Start ins Leben wesentlich erleichtert werden. Unser gemeinsames Ziel muss es weiterhin sein, diese guten Chancen in Westfalen-Lippe konsequent zu nutzen.", so Martin Litsch, Vorstandsvorsitzender der AOK NordWest.

Erste Kooperationsverträge mit Geburtskliniken

„Ich habe die AOK als verlässlichen Partner kennengelernt und freue mich, dass dank der sehr guten Zusammenarbeit auch weiterhin die Versorgung hörgeschädigter Kinder in unserer Region verbessert werden kann“, unterstreicht Prof. Dr. Antoinette am Zehnhoff-Dinnesen. Zudem hat die Hörscreening-zentrale W-L Kooperationsverträge mit 31 am Hörscreening teilnehmenden Geburtskliniken der Region geschlossen: „Die Kliniken zahlen drei Euro pro Neugeborenem an die Screeningzentrale und erhalten dafür umfassende Schulungen und sind in die Qualitätssicherung des Projekts eingebunden. Dieser Schritt ist ein toller Erfolg und wir hoffen, in den kommenden Monaten noch weitere Kliniken von der Teilnahme überzeugen zu können“, freut sich Prof. am Zehnhoff-Dinnesen. Bis 2011 war das Projekt überwiegend auf private Unterstützer und Sponsoren angewiesen.

Zum Hintergrund

Es ist nur eine kleine Untersuchung in den ersten drei Lebenstagen eines Kindes - doch sie kann entscheidende Auswirkungen auf das spätere Leben haben: Bei mehreren zehntausend Neugeborenen in Westfalen-Lippe wird kurz nach der Geburt ein spezielles Hörscreening durchgeführt. Wird eine Hörstörung festgestellt, kann dem Kind durch moderne Hörgeräte-Technologie und frühere Förderung der Start ins Leben erleichtert werden. Seit dem 1. Januar 2009 besteht für alle neugeborenen Kinder in Deutschland auch ein rechtlicher Anspruch auf diese Untersuchung. Auf Initiative der UKM-Klinik für Phoniatrie und Pädaudiologie wurde gemeinsam mit allen zuständigen Fachärzten und Kliniken die Hörscreeningzentrale Westfalen-Lippe zum Aufbau eines qualitätsgesicherten Neugeborenen-Hörscreenings ins Leben gerufen. Die Hörscreeningzentrale Westfalen-Lippe wurde u. a. mit dem Gesundheitspreis 2010 der Initiative Gesundes Land NRW ausgezeichnet.

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