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Anja Wengenroth
Pressesprecherin
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Pressemeldungen Archiv 2012

UKM-Brustzentrum setzt Implantate ausschließlich aus medizinischen Gründen ein

Keine PIP-Implantate im UKM verwendet / 34 Patientinnen der Jahre 2002 bis 2005 nach erweiterter Empfehlung des BfArM angeschrieben
ukm/dre
Am Brustzentrum des Universitätsklinikums Münster (UKM) werden ausschließlich Brustimplantate der Firmen Mentor (USA) und Polytech (Deutschland) genutzt. „Mit diesen Implantaten sind wir und unsere Patientinnen sehr zufrieden. Das zeigen auch die regelmäßigen Kontrolluntersuchungen. Am UKM setzen wir Implantate ausschließlich aus medizinischen Gründen, z.B. einer Krebserkrankung, ein“, betont Dr. Joke Tio. Die Medizinerin leitet seit 2006 das Brustzentrum am UKM.

Am UKM wurden und werden keine Implantate des französischen Herstellers PIP eingesetzt, auch Implantate des niederländischen Herstellers Rofil werden seit Ende 2005 nicht mehr eingesetzt. Am 6. Januar 2012 hatte das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) seine bestehende Empfehlung für Patientinnen mit Brustimplantaten des französischen Herstellers PIP um Rofil-Brustimplantate ergänzt und empfiehlt „dass die betroffenen Implantate als Vorsichtsmaßnahme entfernt werden sollten.“ (Meldung des BfArM vom 6. Januar, www.bfarm.de).

Infolge dieser aktualisierten und erweiterten Empfehlung wurde recherchiert, ob vor 2006 Rofil-Implantate am UKM eingesetzt wurden. Dies ist im Zeitraum von Mitte 2002 bis Ende 2005 geschehen. Das UKM hat daher nun 34 Frauen angeschrieben, denen in diesem Zeitraum Brustimplantate des Herstellers „Rofil Medical“ eingesetzt wurden. Vor 2002 und nach 2005 wurden diese Implantate nicht im UKM verwendet.

„Wir empfehlen den Frauen, einen Untersuchungstermin bei uns oder ihrem behandelnden Arzt wahrzunehmen. Im Anschluss an diesen Termin kann dann gemeinsam eine mögliche Entfernung der Implantate vereinbart werden. Wichtig ist in jedem Fall eine gründliche Untersuchung, gerade um verständliche Ängste zu nehmen“, erklärt Prof. Dr. Ludwig Kiesel, Direktor der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe am UKM. Er verweist zudem auf die aktuelle Erklärung der Präsidenten der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), der Deutschen Gesellschaft für Senologie (DGS) sowie der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe, die ebenfalls zu einer Entfernung der Implantate raten. Die gemeinsame Empfehlung der Fachgesellschaften ist abrufbar u.a. unter www.dgpraec.de.

Dr. Joke Tio hofft nun, dass sich viele Frauen auf ihr Schreiben hin melden. „Natürlich kann es aber auch sein, dass sich inzwischen die uns vorliegenden Adressen geändert haben. Daher rufen wir auch auf diesem Weg alle Frauen auf, bei denen im Zeitraum 2002 bis 2005 ein solches Implantat eingesetzt wurde, sich bei uns zu melden, damit wir mögliche Risiken minimieren können.“ Sie betont zudem: „Das Ersetzen eines Implantats ist in der Regel ein Eingriff, der zügig und mit großem Erfolg durchgeführt werden kann.“

Anfragen können direkt an das Brustzentrum des UKM unter der Rufnummer: 0251/83-48278 gestellt werden oder in der Zeit von 18 – 20 Uhr auch unter der Rufnummer 0251/83-45841. Dort besteht zudem die Möglichkeit, die persönlichen Daten, das Datum des Eingriffs in den Jahren 2002 bis 2005 auf einem Anrufbeantworter zu hinterlassen. So kann direkt Auskunft gegeben werden. Per E-Mail sind Anfragen möglich unter: brustzentrum@ukmuenster.de. Das Online-Angebot des Brustzentrums finden Sie hier.
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