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Er verursacht kaum Beschwerden, doch kann unbehandelt weitreichende Folgen für Mutter und Kind haben: Schwangerschaftsdiabetes (Gestationsdiabetes mellitus, GDM) kommt bei rund fünf Prozent aller Schwangeren vor. „Seit vergangenen Monat haben alle werdenden Mütter nun Anspruch auf ein Screening. Ein entsprechender Beschluss des Gemeinsamen Bundesausschusses hat das GDM-Screening die Mutterschaftsrichtlinien aufgenommen“, erklärt Prof. Dr. Walter Klockenbusch, Leiter der Geburtshilfe am Universitätsklinikum Münster (UKM). Er bietet bereits seit 1991 eine Schwangerschaftsdiabetes Sprechstunde an und kämpfte als Experte der Deutschen Diabetesgesellschaft lange dafür, dass die Gestationsdiabetes in die Mutterschaftsrichtlinien aufgenommen wird.
Warum das Screening sinnvoll ist, zeigt das Beispiel von Sulliva Jürgensen: Von befreundeten Schwangeren ist sie auf das Thema Schwangerschaftsdiabetes aufmerksam gemacht worden und entschloss sich ihre Blutzuckerwerte mit einem Test aus der Apotheke zu überprüfen – das Ergebnis: Ihre Blutzuckerwerte waren zu hoch. Nach weiteren Untersuchungen bei ihrem Frauenarzt stand fest, dass Sulliva Jürgensen an Schwangerschaftsdiabetes leidet. Unbehandelt kann die Erkrankung viele Folgen für Mutter und Kind haben. Die Kinder hätten häufig Reifeprobleme und ein höheres Risiko später selbst an Diabetes und Herz-Kreislauferkrankungen zu leiden. Im schlimmsten Fall kann das ungeborene Kind sogar sterben. „Bei konsequenter Therapie könnten wir in Deutschland rund 300 Todgeburten pro Jahr verhindern“, unterstreicht Prof. Klockenbusch die große Bedeutung einer frühzeitigen Diagnose und Therapie. Als langjähriger Experte auf dem Gebiet bietet er am 25. April 2012 (Mittwoch) um 16 Uhr eine zweistündige von der Ärztekammer zertifizierte Fortbildung zu den aktuellen Veränderungen zur Diagnostik und Therapie der Gestationsdiabetes an. Die Fortbildung findet statt im Universitätsklinikum Münster, Albert-Schweitzer-Campus 1, Gebäude A 1, im Konferenzraum Ebene 05 West. Informationen erhalten Interessierte im Sekretariat der UKM Geburtshilfe unter 0251 / 83 – 48 212.
Sulliva Jürgensen wurde während ihrer Schwangerschaft in der Ambulanz für Schwangerschaftsdiabetes am UKM behandelt. Söhnchen Mads Antonio ist mittlerweile auf der Welt und kerngesund. „Ich würde jeder Frau empfehlen, das Screening in Anspruch zu nehmen. Bei mir hätte der Schwangerschaftsdiabetes so bereits frühzeitig festgestellt werden können“, sagt die glückliche Mutter.