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Pressemeldungen Archiv 2012

Sakina lacht wieder!

Sakina geht es wieder gut. In wenigen Wochen darf sie zurück zur Gruppe.
UKM-Ärzteteam behandelt Gorilladame / Nach überstandener Krankheit darf Sakina bald zurück zu den Artgenossen
ukm/bk
Sakina war schwerkrank, als Anfang Dezember Carsten Ludwig, der Tierarzt des Allwetterzoos, sich hilfesuchend an die Ärzte des Uniklinikums Münsters (UKM) wandte. Schon seit einiger Zeit hatte das Gorillaweibchen trotz tierärztlicher Behandlung zunehmend abgebaut. „Sakina aß nicht mehr und konnte sich kaum mehr bewegen. Insgesamt war sie zu diesem Zeitpunkt so schwach, dass wir sie aus der Gruppe herausnehmen mussten“, beschreibt Ludwig die damalige Situation. Ähnlich wie beim Menschen ist ab einem bestimmten Grad der Erkrankung eine fachärztliche Unterstützung notwendig. Am 7. Dezember machte sich daher ein UKM-Ärzteteam bestehend aus Kardiologe, Anästhesist, Unfallchirurg, Gastroenterologe sowie Rheumatologe auf den Weg, um die Gorilladame umfassend zu untersuchen.  
„Der Anblick des Tieres ist schon gewaltig und respekteinflößend“, beschreibt Dr. Hansjörg Ullerich, Gastroenterologe der Medizinischen Klinik B am UKM, die erste Begegnung der Unimediziner mit der Gorilladame. Als ungewöhnlich fürs Auge und auch die Nase, beschreibt auch Rheumatologe Peter Willeke, Medizinische Klinik D, seinen ersten Eindruck. Doch mindestens genauso verblüffend sei die innere Ähnlichkeit zum Menschen. „Wenn man ihn untersucht, so ist ein Gorilla letzten Endes wie ein Mensch in Groß“, staunt Willeke. Einen Gorilla zu untersuchen, ist jedoch nicht so einfach. „Wie man sich vorstellen kann, ist so ein Tier nicht besonders kooperativ, wenn es darum geht, untersucht zu werden. 90 kg schwer und stark wie fünf Männer wäre Sakina eine Gefahr für alle Anwesenden“, so Tierarzt Ludwig. So musste die Gorilladame zunächst narkotisiert werden. Erst dann und unter der ständigen Beobachtung der anwesenden Anästhesistin konnten sich die Spezialisten des UKM ans Werk machen: So wurde Sakinas Magen gespiegelt, ihr wurde umfassend Blut entnommen, ihre Gelenke wurden geröntgt und ihr Bauch sonographiert. „Da ihr Krankheitsbild nicht klar war, ging es uns darum, eine möglichst umfassende Untersuchung durchzuführen“, so Dr. Ullerich. Aufgrund der Beschwerden gab es verschiedene Vermutungen, wie etwa rheumatische, kardiologische oder gastroenterologische Erkrankungen, die es auszuschließen galt. Gleichzeitig bekam Sakina Infusionen, die sie mit Flüssigkeit und Nährstoffen versorgen sollten, um sie wieder zu kräftigen. Leider blieb diese erste Untersuchung ohne richtungsweisenden Befund, so dass Folgeuntersuchungen notwendig wurden, u.a. eine Computertomographie im Zentrum für Veterinärmedizinische Diagnostik in Holzwickende. „Gerne hätten wir Sakina eine weitere Narkose erspart, da dies einen immensen Stress für das Tier bedeutet“, so die Mediziner. Dennoch wurde der Gorilla eine Woche später erneut vom UKM-Ärzteteam untersucht. Die Blutuntersuchungen hatten stark erhöhte Entzündungswerte ergeben – eine Knochenmarkspunktion sollte Auskunft über mögliche Erkrankungen des blutbildenden Systems geben, unter anderem sollten Tumore ausgeschlossen werden. Doch zum Glück wurden auch diese nicht bestätigt. „Letzten Endes können wir sagen, dass Sakina – glücklicherweise – keine schwerwiegende Erkrankung hat. Vielmehr hat eine Vielzahl an Einzelerkrankungen zum schlechten Gesundheitszustand des Tieres geführt“, fasst Dr. Ullerich die Ergebnisse der Untersuchungen zusammen. So leidet Sakina an einer Schilddrüsenunterfunktion, einer Infekt bedingten Blutarmut sowie unter Hormonstörungen. Inzwischen geht es der Gorilladame dank der intensiven Betreuung durch Tierärzte und UKM-Mediziner wieder gut. „Wir konnten alle Medikamente bis auf die Schilddrüsenpräparate inzwischen absetzten“, so Tierarzt Ludwig. „Außerdem wird sie für einige Zeit die Pille nehmen müssen, um die Hormonstörungen in den Griff zu bekommen.“ Noch muss sich die Gorilladame ein wenig ausruhen und zu Kräften kommen. Doch in wenigen Wochen ist es soweit: Sakina darf dann zurück zu ihren Artgenossen.  Das UKM bedankt sich herzlich für den ungewöhnlichen Einsatz seiner Ärzte, den sie unentgeltlich und in ihrer Freizeit vorgenommen haben.

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