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Pressemeldungen Archiv 2012

Nach Pilzvergiftung: Spezielles Dialyseverfahren rettet Patientin am UKM das Leben

Spezielles Dialyse-Gerät: Mittels des so genannten MARS (Molecular Adsorbents Recirculating System)-Verfahrens gelingt es, die Giftstoffe aus dem Blutkreislauf der Patienten zu filtern.
Keine Lebertransplantation nötig
ukm / ks
Mit Beginn der Pilzsaison steigt auch wieder die Gefahr der Pilzvergiftungen. Am UKM wurde vor wenigen Tagen eine Frau nach einer Vergiftung mit Knollenblätterpilzen aufgenommen. Die Patientin hatte einen fulminanten Verlauf eines Leberversagens, begleitet von akutem Nierenversagen. Die 58-Jährige wurde für eine Lebertransplantation bei Eurotransplant als akutes Leberversagen eingestuft.
Erfreulicherweise konnte durch ein spezielles Dialyseverfahren durchgeführt von der Dialysestation der Klinik für Innere Medizin D im weiteren Verlauf das Leberversagen überbrückt werden. Mittlerweile konnte die Patientin sogar auf die Normalstation verlegt werden. Die noch verbleibende eingeschränkte Leber- und Nierenfunktion wird voraussichtlich binnen der nächsten 20 Tage komplett geheilt sein.
Das interdisziplinär arbeitende Team bestehend aus Ärzten und Pflegenden der Klinik für Transplantationsmedizin und der Klinik für Innere Medizin D (Allg. Innere Medizin sowie
Nieren- und Hochdruckkrankheiten und Rheumatologie) stuft mittlerweile den Gesundheitszustand der Patientin so positiv ein, dass sie möglicherweise binnen der nächsten Tage von der Warteliste bei Eurotransplant genommen werden kann. Neue Chance durch besonderes Dialyseverfahren Das spezielle Dialyseverfahren birgt die Chance, akute Vergiftungen z.B. zu überbrücken und gegebenenfalls Lebertransplantationen zu vermeiden, so der UKM-Leberspezialist Dr. Peter Baier: „Das ist ein enormer Erfolg. Am UKM wurden zwischenzeitlich mehr als 300 dieser speziellen Dialysen durchgeführt.“ Deutschlandweit gibt es kein hepatologisches Zentrum, das über so viel Erfahrung verfügt. Mittels des so genannten MARS (Molecular Adsorbents Recirculating System)-Verfahrens gelingt es, die Giftstoffe aus dem Blutkreislauf der Patienten zu filtern. Das Blut wird dabei an insgesamt vier verschiedenen Membranen vorbeigeleitet und kann dort seine Moleküle und Giftstoffe abgeben.Dieses sehr aufwendige und deutschlandweit nur selten genutzte Verfahren fand auf der Dialysestation der Med D statt. Zu viele Menschen auf der Warteliste / Durch modernste Technik können Transplantationen vermieden werden Im konkreten Fall der 58-jährigen Patientin war es zu dem akuten Leberversagen gekommen, nachdem sie die von ihren Verwandten gesammelten Pilze verzehrt hatte. Etwa drei Stunden später waren bei ihr und ihrem Ehemann Magen-Darmbeschwerden aufgetreten. Sie habe den größten Teil der Pilze verzehrt, während ihr Mann offenbar nur wenig zu sich nahm. Während ihr Mann ca. 10-fach erhöhte Leberwerte aufwies, entwickelte die Patientin Leberwerte um den Faktor 200 erhöht. „Dieser Fall bestätigt, dass eine Leber selbst im Versagen von über 80 % ihre Funktionen wieder regenerieren kann. Allein am UKM warten mehr als 700 Patienten auf ein Spenderorgan. Wichtig ist, durch Einsatz modernster Techniken, auch Transplantationen zu vermeiden“, unterstreicht der Direktor der Klinik für Transplantationsmedizin, Prof. Dr. Hartmut Schmidt.
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