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Die Transplantationsexperten am UKM (Universitätsklinikum Münster) rücken näher zusammen: In der neu geschaffenen Interdisziplinären Transplantationsambulanz in der Waldeyerstraße 1 arbeiten Spezialisten verschiedener Disziplinen im Bereich der Transplantationsmedizin nun noch enger zusammen. „Bei über 125 Gebäuden können die Wege am UKM von A nach B zumindest räumlich gesehen manchmal lang sein. Daher freue ich mich sehr, dass wir die Nieren- und Leberspezialisten mit den Transplantationschirurgen, die bereits seit langer Zeit fachlich intensiv zusammenarbeiten, nun auch endlich räumlich zusammenbringen konnten. Um transplantierten Patienten eine optimale Behandlung bieten zu können, ist es wichtig, dass die Experten beider Disziplinen Hand in Hand arbeiten“, unterstreicht Prof. Dr. Norbert Roeder, Ärztlicher Direktor des UKM, die Bedeutung der engen Zusammenarbeit. Durch Anbauten und Umbauten im Gebäude der Chirurgie an der Waldeyerstraße wurden Räumlichkeiten geschaffen, in denen Transplanta-tionsnephrologen und Transplantationshepatologen gemeinsam mit Transplantationschirurgen Patientinnen und Patienten unter einem Dach betreuen, die auf ein Organ warten, transplantiert werden oder sich in der Nachbetreuung befindenOffiziell vorgestellt wurden die neuen Räumlichkeiten und das kooperative Konzept im Bereich der Nierentransplantationen am UKM am Donnerstag: Bei einer Einweihungsfeier hatten niedergelassene Nephrologen die Gelegenheit sich abseits des hektischen Klinik- und Praxisalltags über die neue Transplantationsambulanz zu informieren. Zum Thema „Verteilung von Verantwortung in der Transplantationsmedizin“ referierte darüber hinaus Prof. Dr. Günter Kirste, Medizinischer Vorstand der Deutschen Stiftung Organtransplantation.
Das UKM hat sich dem Schwerpunkt der Transplantationsmedizin verschrie-ben. Hier werden Nieren, Lebern, Bauchspeicheldrüsen, Herzen, Lungen sowie Dünndärme, Hornhäute und Knochenmark transplantiert. „Gerade in den vergangenen Wochen ist die Transplantationsmedizin in der Öf-fentlichkeit zum Teil sehr kritisch beurteilt worden. Wir alle sollten durch unsere Aktivitäten dazu beitragen, dass trotz des scheinbaren Fehlverhaltens einzelner Ärzte nicht das gesamte Organtransplantationswesen in Deutschland in Frage gestellt wird. Schwerkranke Menschen, bei denen die Organe versagen, sind auf die Transplantation als lebensrettende Maßnahme angewiesen“, bekräftigt Prof. Dr. Norbert Roeder.