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Das UKM (Universitätsklinikum Münster) setzt auf strahlende Mikrokügelchen im Kampf gegen Lebertumoren: Mit Hilfe der Selektiven Internen Radiotherapie (SIRT) behandeln UKM Experten Patienten, die aufgrund der Größe ihres Tumors oder der Anzahl der Metastasen nicht für eine Operation in Frage kommen. Durch den Einsatz der SIRT soll das Wachstum des Tumors gestoppt werden. So kann dann im weiteren Verlauf der Behandlung - falls notwendig - eine Operation oder eine Lebertransplantation ermöglicht werden. „Mehr als 50 Betroffene haben wir am UKM bereits mit dieser innovativen Therapie behandelt. Daher sind unsere Ärzte auch europaweit in anderen Kliniken als Ausbilder im Einsatz“, unterstreicht Prof. Dr. Walter Heindel, Direktor des Instituts für Klinische Radiologie, die große Expertise in Münster.Die SIRT greift die Krebszellen direkt im Inneren der Leber an: Über einen Katheter leiten Spezialisten der Radiologie und Nuklearmedizin Millionen winziger radioaktiv markierter Kunstharzkügelchen in die Leberarterie ein. Von dort aus gelangen sie direkt zum erkrankten Gewebe, wo die Strahlung auf den Tumor trifft. „Das umliegende gesunde Gewebe der Leber wird somit geschont und wir bekämpfen gezielt nur die Tumorzellen“, erklärt Prof. Dr. Dr. Otmar Schober die Vorteile der Selektiven Internen Radiotherapie. Für den Patienten ist die Behandlung in der Regel körperlich wenig belastend. Damit die Therapie erfolgreich eingesetzt werden kann, arbeiten zahlreiche Spezialisten Hand in Hand: An der Behandlung der Patienten sind neben der Klinischen Radiologie und der Nuklearmedizin auch Experten aus Onkologie, Chirurgie und Transplantationsmedizin beteiligt. Lokale Therapieverfahren in der Onkologie wie die SIRT sind zudem Thema einer Fortbildungsveranstaltung des Instituts für Klinische Radiologie am 12. Dezember 2012.