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„Wenn Menschen gut aufgeklärt sind, steigt die Bereitschaft, Organe nach dem Tod zur Transplantation freizugeben“, dieses Fazit kann der Direktor der Klinik für Transplantationsmedizin am UKM, Prof. Dr. Hartmut Schmidt, nach einem sehr intensiven Jahr der Aufklärung ziehen. Da insgesamt die Spendenbereitschaft in Deutschland viel zu gering ist, sind zum Beispiel die Krankenkassen seit November gesetzlich verpflichtet, ihre Mitglieder über das Thema Organspende zu informieren.Außerdem muss ab sofort jedes Krankenhaus mit Intensivstation einen Transplantationsbeauftragten nennen. Dessen Aufgabe ist neben der Verantwortlichkeit für hausinterne Abläufe, Qualitätssicherung, Angehörigenbetreuung und Zusammenarbeit mit der DSO (Deutsche Stiftung Organtransplantation) auch die Schulung und Fortbildung der Mitarbeiter des Hauses.
Die Münsteraner Krankenhäuser haben dies lange vor in Krafttreten des Gesetzes verwirklicht.
Entgegen dem Trend der sinkenden Spenderzahlen ist hier in der Stadt eine deutliche Steigerung zu verzeichnen: Im Jahre 2011 gab es in Münster 7 Spenden, 2012 waren es bis jetzt 13 Menschen, die ihre Organe nach dem Tod gespendet haben. Prof. Dr. Barbara Suwelack, die stellvertretende Transplantationsbeauftragte des UKM ist sich sicher, dass das mit der intensiven Aufklärungsarbeit und vor allem auch mit der gezielten Schulung des Klinikpersonals zu tun hat: „Das UKM ist das einzige Universitätsklinikum, bei dem das Thema Organspende sowohl in der pflegerischen Ausbildung, als auch im Medizinstudium auf dem Lehrplan steht. Nur wenn die Mediziner und Pfleger selbst gut informiert sind, können sie dieses heikle Thema auch dem Umfeld der Betroffenen adäquat näher bringen.“
Für die Schulungen sowie die Aufklärung der Bevölkerung in zahlreichen Veranstaltungen ist die Organspendebeauftragte des UKM, Dorothee Lamann zuständig.
Alle Münsteraner Akut-Krankenhäuser arbeiten eng mit der Initiative nopanicfororganic zusammen. Die Band von Initiator Dieter Kemmerling beendete am Wochenende ihre Weihnachtstournee durch die Krankenhäuser der Stadt. Die Dandys treten als musikalische Botschafter für das Thema Organspende auf. Münsters Transplantationsbeauftragte verstärken Zusammenarbeit Ab sofort wollen Münsters Transplantationsbeauftrage ihre Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Organspende noch vertiefen. Geplant ist, den bereits stattfindenden losen Austausch zu intensivieren. Einmal jährlich soll es einen Workshop geben – möglicherweise am Tag der Organspende, der immer am ersten Samstag im Juni ist.
Gastgeber des ersten Treffens ist das UKM. Nach einem sehr medienintensiven Jahr im Bereich der Organspende und Transplantationsmedizin dient das Treffen vor allem zum Austausch von Erfahrungen. Wichtig ist den Münsteraner Medizinern eine größtmögliche Transparenz für die Bevölkerung zu schaffen. Die Krankenhäuser werden abwechselnd Ausrichter der Veranstaltung sein. Die gastgebende Einrichtung wird die Schwerpunkte festlegen. So kann jedes Krankenhaus jeweils seine Stärken und Erfahrungen auf diesem Gebiet einbringen.
Außerdem ist geplant, gemeinsame Fortbildungen für Intensivpersonal durchzuführen und die Zusammenarbeit mit nopanichfororganic auszubauen. Die Transplantationsbeauftragten Münsters Clemenshospital
Dr. med. Antonius Beermann, Oberarzt Anästhesiologie EVK Münster
Dr. Verena Lange, Chefärztin der Anästhesiologie, Intensivmedizin und Schmerztherapie (ab. 01.01.2013) Herz-Jesu-Krankenhaus Hiltrup
Prof. Dr. med. Stephan Klaus, Chefarzt der Abteilung f. Anästhesie,
operative Intensivmedizin, Schmerztherapie Raphaelsklinik
Dr. med. Norbert Mertes, Chefarzt der Anästhesie, Schmerztherapie und operative Intensivmedizin St. Franziskus-Hospital
Dr. med. Mario Santamaria , Oberarzt der Klinik für Anästhesie und operative Intensivmedizin UKM (Universitätsklinikums Münster) Prof. Dr.med. Hartmut H.-J. Schmidt; Transplantationsbeauftragter am UKM und Direktor der Klinik für Transplantationsmedizin Prof. Dr. med. Barbara Suwelack; Stellvertretende Transplantationsbeauftragte und leitende Oberärztin Sektion Transplantationsmedizin der Medizinischen Klinik D Dorothee Lamann, Organspendebeauftragte Mehr Informationen zur Initiative nopanicfororganic
www.nopanicfororganic.de