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Die Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie am Universitätsklinikum Münster (UKM) ist von der Deutschen Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie als Kompetenzzentrum für die Chirurgie des Magens und der Speiseröhre ausgezeichnet worden. Neben Münster wird das zertifizierte hohe Niveau auf diesem Gebiet nur in den Universitätskliniken Hamburg, Köln und Mainz angeboten. Der Direktor der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Univ. Prof. Dr. Norbert Senninger: „Wir freuen uns, dass wir das erste Zentrum in Westfalen sind und die Qualität unserer täglichen Arbeit mit dieser Zertifizierung bestätigt worden ist." Interdisziplinäre Zusammenarbeit sichert Patienten bestmögliche Hilfe „Uns als Kompetenzzentrum zeichnet vor allem unsere wissenschaftliche Arbeit auf dem Gebiet der Krebsforschung aus. So gehen wir der Krebsentstehung auf den Grund“, heißt es von Univ. Prof. Dr. Senninger. „ Am wichtigsten für unsere Patienten ist aber die extrem gute interdisziplinäre Zusammenarbeit. Nur indem wir Hand in Hand mit der Onkologie, der Anästhesie und operativen Intensivmedizin, der Gastroenterologie, der Strahlentherapie, der Ernährungsmedizin und nicht zuletzt mit den Spezialisten aus der Psychologie arbeiten, können wir unseren Patienten eine optimale Versorgung garantieren. Auch die breite und sehr gute Ausbildung unserer Mitarbeiter trägt dazu in hohem Maße bei. Durch unsere Spezialsprechstunden werden unsere Patienten über ihre Krankheit, die Therapiemöglichkeiten und ihre Heilungschancen sehr gut informiert. Das gibt ihnen ein Gefühl der Sicherheit.“ Im neuen Kompetenzzentrum soll neben den Professoren Senninger und Brüwer ein weiterer Oberarzt der Klinik, Prof. Daniel Palmes, die Führungsaufgabe übernehmen. Hintergrundinformationen zur Zertifizierung durch die Deutsche Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie Für bestimmte Erkrankungen und Prozeduren an Organsystemen hat die Deutsche Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie nach wissenschaftlichen Vorgaben und klinischer Erfahrung Qualitätsstandards und entsprechende Kriterien entwickelt, die die Kliniken erfüllen müssen, um zertifiziert zu werden. Dazu zählen die personelle und apparative Ausstattung, das Angebot spezieller Sprechstunden, die interdisziplinäre Zusammenarbeit innerhalb des Hauses, die Häufigkeit verschiedener Eingriffe sowie die Qualitätssicherung und das Studienangebot. Spezialisten aus Rumänien und Deutschland profitieren von Knowhow des Kompetenzentrums In einem zweitägigen Workshop (10. und. 11. Mai 2012) konnten sich 80 Chirurgen aus Deutschland und Rumänien von der guten Arbeit des Kompetenzzentrums am Universitätsklinikum Münster überzeugen. So wurden Operationen live in den Hörsaal der Klinik übertragen. Die Ärzte beobachteten neueste Operationstechniken auf dem Gebiet der minimalinvasiven (Schlüsselloch-Chirurgie) Antirefluxchirurgie, der operativen Behandlung bei Patienten mit krankhaftem Übergewicht, sowie Operationen bei Speiseröhren- und Magenkrebs und diskutierten diese im Anschluss. Laut dem leitenden Oberarzt des Kompetenzzentrums Prof. Dr. Matthias Brüwer werden in dem neu zertifizierten Zentrum im Jahr mehr als 100 Operationen an der Speiseröhre und Magen durchgeführt, wobei der Schwerpunkt in der Behandlung bösartiger Erkrankungen liegt. Allein an der Speiseröhre werden jährlich ca. 40 Operationen durchgeführt.