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Pressemeldungen Archiv 2012

Epilepsie ist ein Schwerpunkt: 900 Kinderneurologen tagen in Münster

Freuen sich auf den Kinderneurologiekongress im April: Prof. Dr. Heymut Omran, Dr. Barbara Fiedler und Kongresspräsident Prof. Dr. Gerhard Kurlemann (v.l.).
Freuen sich auf den Kinderneurologiekongress im April: Prof. Dr. Heymut Omran, Dr. Barbara Fiedler und Kongresspräsident Prof. Dr. Gerhard Kurlemann (v.l.).
Prof. Dr. Gerhard Kurlemann (UKM) leitet die Tagung der Gesellschaft für Neuropädiatrie im April
ukm/dre
Premiere in Münster: Bis zu 900 Kinderneurologen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz werden vom 19. bis zum 22. April in der Westfalenmetropole zur Jahrestagung der Gesellschaft für Neuropädiatrie erwartet. Zum ersten Mal findet der Kongress in Münster statt. Prof. Dr. Gerhard Kurlemann, Leiter des Bereichs Neuropädiatrie in der Klinik für Allgemeine Kinder- und Jugendmedizin am Universitätsklinikum Münster (UKM) ist Tagungspräsident. Es ist die größte deutschsprachige Tagung für den Bereich der Kinderneurologie. Ein Schwerpunktthema ist die Epilepsie im Kindesalter, eine der häufigsten chronischen Erkrankungen des Gehirns. Sie zählt zu den häufigsten chronischen Erkrankungen im Kindesalter. Etwa 0,8 bis ein Prozent aller Menschen weltweit leiden an einer Epilepsie, 50 Prozent davon sind Kinder und Jugendliche. „Gerade neue medikamentöse Therapien werden wir in den Mittelpunkt stellen. Hier gibt es kontinuierlich Neuentwicklungen, von denen die Kinder und Jugendlichen profitieren“, erklärt Prof. Kurlemann. Speziell die neuen Möglichkeiten der Molekulargenetik seien hier von wachsender Bedeutung: „Dadurch erhalten wir schrittweise ein viel besseres Verständnis von Krankheiten wie der Epilepsie oder Stoffwechselerkrankungen. So können wir inzwischen bei Einzelfällen bereits im Vorfeld ermitteln, welche Medikamente sehr gut helfen bzw. welche Medikamente eventuell im konkreten Fall weniger Nutzen bringen. Dieses Wissen beschleunigt die Therapie erheblich.“ Dies sei umso wichtiger, da Kinder eben keine „kleine Erwachsenen“ seien, und die Kinderneurologie nicht die „kleine Schwester der Erwachsenenneurologie“. Kongresssekretärin Dr. Barbara Fiedler (UKM) erklärt: „Vom Mutterleib bis zum Abschluss der Pubertät gibt es unterschiedliche Hirnentwicklungsphasen. Daher variieren auch die Krankheitsbilder enorm.“ Sie weiß: „Für viele Eltern ist die Diagnose „Epilepsie“ ein Schock. Aber zwei Drittel der Kinder und Jugendlichen entwickeln sich altersgerecht. Durch die Fortschritte der Medizin verbessern sich die Behandlungschancen stets, wenn auch in kleinen Schritten.“ Bei der Jahrestagung steht daher nicht nur die medikamentöse Therapie der Epilepsie im Vordergrund. Auch die Themenkomplexe „Epilepsie und Schlaf“, „Epilepsie und Kognition“ und „Epilepsie und Depression“ werden diskutiert. Gerade im letzten Themengebiet gebe es Nachholbedarf. „Ein Viertel der Kinder mit Epilepsie leidet an Depressionen oder depressiven Störungen. Dieser Aspekt muss noch viel stärker in die ärztliche Behandlung einfließen“, fordert Kurlemann. Weitere Schwerpunkte der Tagung sind die Themenkomplexe „Erkrankungen der peripheren Nerven“,  „Darm und Hirn“, womit eine Brücke zur Gastroenterologie geschlagen wird, und „Haut und Gehirn – die Haut als Spiegel zum Nervensystem“ sowie das wichtige Thema der „Neuroprotektion“ – wie schütze ich das Gehirn bei akuten Erkrankungen, z.B. nach Schädelhirntraumen. Klinikdirektor Prof. Dr. Heymut Omran: „Erst im vergangenen Oktober konnten wir bei einer Tagung der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin 400 Kolleginnen und Kollegen aus ganz Deutschland am UKM begrüßen. Wir freuen uns sehr, dass nun mit der Gesellschaft für Neuropädiatrie erneut eine große Fachgesellschaft in Münster tagt.“ Das Team von Prof. Dr. Gerhard Kurlemann am UKM betreut im Jahr rund 800 Kinder und Jugendliche stationär, hinzu kommen 1.500 junge Patienten, die ambulant versorgt werden.
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