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„Unsere Absolventen sind bestens für den europäischen Arbeitsmarkt gerüstet“, freut sich die logopädische Leiterin der Schule für Logopädie am UKM, Helga Breitbach-Snowdon, über den Erfolg des Modellstudiengangs für Therapie- und Gesundheitsmanagement / Logopädie. 2007 wurde das Projekt des dual-integrierten Studiengangs gemeinsam mit der FH Münster ins Leben gerufen. 2010 fingen die ersten Studenten an. „Nach zwei Jahren - zur Halbzeit – können wir sagen, dass das Projekt erfolgreich läuft. Europaweit wurde bereits 1995 mit dem sogenannten Bologna Prozess beschlossen, Berufe wie die Logopädie oder auch die Physiotherapie zu akademisieren. Der Schritt war also längst überfällig“, betont Breitbach-Snowdon. Meike Schulte und Sina Plöger sind zwei der Pioniere. „Wir hatten großes Glück, dass wir unseren Traumberuf studieren können, in Deutschland ist das noch immer kaum möglich“, heißt es von den beiden.
Dass die beiden jetzt auch Vorlesungen in den Hörsälen der FH haben, bedeutet aber nicht, dass die Praxis zu kurz kommt. Wöchentlich arbeiten die Studentinnen mit Patienten zusammen. „Für mich ist die praktische Seite ganz wichtig. Mit jedem Patientenkontakt werde ich mir sicherer, dass ich den richtigen Beruf gewählt habe“, heißt es von Sina Plöger, die derzeit im fünften Semester ist. Auch für Meike Schulte hatte durch den frühen Kontakt mit Patienten ihr ganz besonderes Aha-Erlebnis. Ein Kind mit selektivem Mutismus, das also nur mit einem ganz eingegrenzten Personenkreis spricht, war eine echte Herausforderung für die junge Studentin: „ Es gab zwar Konzepte, die das Thema beinhalten, aber die haben nur teilweise weitergeholfen. Da ist oft auch sehr viel Intuition gefragt und Einfühlungsvermögen. Diese Erfahrungen, z.B. wenn sich das Kind auf einmal öffnet und Zutrauen gewinnt, die sammelt man natürlich nicht im Hörsaal.“
Insgesamt vier Jahre dauert das dual-integrierte Studium. Hätten die beiden Studentinnen auf herkömmliche Weise zunächst eine Ausbildung gemacht und darauf ein Studium aufgesetzt, würden sie mindestens fünf Jahre benötigen.
Pioniere kehren an ihre Wirkungsstätte zurück Nicht nur mit den modernen Lehrmethoden zeigt die Schule für Logopädie am UKM, dass sie seit den Anfängen ihres 40-jährigen Bestehens immer den Blick nach vorn richtet. Anlässlich des Jubiläums fand am Samstag, den 27. Oktober ein Symposium statt. Hochaktuelle Themen, wie z.B. die Diagnostik im Kontext kindlicher Mehrsprachigkeit, wurden dort diskutiert. Natürlich wurde auch die 40-jährige Geschichte der Schule beleuchtet. Vor allem zwei Pioniere konnten viel historisches Wissen beitragen. So haben der Initiator und Begründer der Schule, Prof. Dr. Hans Hermann Bauer, sowie die erste Leitende Lehrlogopädin, Beate Maria Böllhoff, ihre alte Wirkungsstätte besucht.
Bei der anschließenden „Offenen Schule“ konnten sich die angemeldeten Gäste ein eigenes Bild von der Einrichtung machen.