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„Ich finde das cool, so ohne Eltern.“ Die Augen von Eleni Floßmann glänzen bei der Aussicht auf ein paar Tage ohne Eltern. Die Augen ihres Vaters schauen eher etwas besorgt drein. So ganz leicht fällt ihm der Abschied von seiner 13-jährigen Tochter nicht.
Elenis beide Nieren haben nicht funktioniert. Vor vier Jahren wurde sie transplantiert. Seitdem kann sie endlich richtig in die Schule gehen, sie hat Zeit für Freundinnen und sie geht alleine auf Freizeitcamps.
Heute startet sie gemeinsam mit ihrer besten Freundin und weiteren 13 Kindern in das Transplant Kids Camp 2012. Diesmal geht es in die schöne Landschaft des Vogelsbergkreises in Thüringen.
„Die Kids stammen aus ganz Deutschland, z.B. aus Hamburg oder Leipzig. Drei sind aus Münster“, heißt es von Mitorganisator Wolfgang Ludwig. „Die Krankheit schweißt die Familien sehr zusammen. Für die Eltern ist es oft viel schwieriger loszulassen, als für die Kinder. Umso wichtiger ist die Camp-Erfahrung für alle Beteiligten. Ich lebe selbst seit mehr als 20 Jahren mit einer transplantierten Niere und für mich gibt es nichts Schöneres als zu sehen, wie die Kinder hier Flöße bauen, klettern und Lagerfeuer machen.“
Angeboten werden außerdem Workshops zu Ernährung, Compliance, Stressbewältigung und Motorik. Im Vordergrund steht dabei immer der Spaßfaktor. Damit die Eltern ihre Ängste und Sorgen tatsächlich auch einmal vergessen können, reist die UKM-Ärztin Dr. Yasim Avsar mit. Sie ist da, um nach den Kindern zu sehen oder wäre sofort zur Stelle, sollte doch ein unvorhergesehener Notfall eintreten. Davon ist allerdings nicht auszugehen. Das Transplant Kids Camp erlebt bereits seine vierte Auflage. Bisher ist immer alles reibungslos verlaufen und viele Kinder, wie auch Eleni, sind bereits das zweite oder dritte Mal dabei. Mehr Informationen finden Sie auch unter www.transplant-kids.de.