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Rheuma bedeutet für betroffene Patienten nicht selten starke Beeinträchtigung im Alltag. Schmerzen stehen dabei häufig im Vordergrund. Doch rheumatische Erkrankungen können dem Patienten nicht nur im übertragenen Sinne auf die Nerven gehen: Denn Rheuma kann den gesamten Organismus befallen und das Nervensystem ist dabei häufiger betroffen als angenommen. Um Fragen zu diesem Thema zu klären und zu diskutieren, lädt das Universitätsklinikum Münster (UKM) am 15. Oktober um 13 Uhr Betroffene und Angehörige zu einer offenen Frage- und Diskussionsrunde ein.
Für viele Patienten mit Rheuma stehen die Schmerzen im Mittelpunkt. Obwohl der Schmerz ein Warnsignal für Entzündung ist, kann er sich auch verselbstständigen und spricht dann nicht mehr auf Rheuma-Medikamente an. Deshalb sollte die Schmerzursache immer aufgedeckt werden, bevor eine Therapie eingeleitet wird. Neben Schmerzen werden bei den Patienten auch Lähmungen, epileptische Anfälle, Taubheitsgefühl, Schlaganfälle, Sehstörungen bis hin zur Erblindung oder Gehörverlust im Zusammenhang mit rheumatischen Erkrankungen beobachtet. Auch Einschränkungen der Konzentrationsfähigkeit kommen häufiger vor. Werden Botenstoffe des Gehirns beeinträchtigt, können seltener auch psychische Erkrankungen resultieren. Um diese Störungen gezielt behandeln zu können, sollten Durchblutungsstörungen von Entzündungen abgegrenzt werden, um einer dauerhaften Schädigung von Nervenzellen vorzubeugen. Die Betreuung von Rheuma-Patienten, bei denen das Nervensystems betroffen ist, erfordert eine enge Zusammenarbeit von Rheumatologen, Neurologen, Schmerztherapeuten, Psychosomatikern, Orthopäden, Neurochirurgen und Psychiatern, da sowohl Diagnostik als auch Therapie komplex sein können. Ein intensiver Austausch der unterschiedlichen Fachdisziplinen kann die Prognose und Lebensqualität der Betroffenen verbessern und ist Alltag im UKM. 15.10.2011 (Samstag), 13 Uhr, im Hörsaal der alten Inneren Medizin (Domagkstr. 3): „Wenn Rheuma auf die Nerven geht“