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Es steuert unsere Körperfunktionen und ist gleichzeitig Zentrum unserer Wahrnehmungen, des Bewusstseins, Denkens, Fühlens und Handelns: Das menschliche Gehirn ist ein faszinierendes Organ. Wie ein Gehirn aufgebaut ist und funktioniert und welche Auswirkungen Erkrankungen des Gehirns auf den menschlichen Körper haben können, zeigt eine Informationsveranstaltung des Hirntumorzentrums am Universitätsklinikum Münster (UKM) anlässlich des Welthirntumortags am 8. Juni 2011 (Mittwoch). Neben laienverständlichen Vorträgen und Informationen erwartet die Besucher im Lehrgebäude, Albert-Schweitzer-Campus 1, Gebäude A 6, 49149 Münster, auch ein begehbares Hirnmodell und die Ausstellung Schnitt_Bilder der Künstlerin Silke Bartsch. Der Welthirntumortag wurde im Jahre 2000 durch die Deutsche Hirntumorhilfe e.V. initiiert, deren Mitglieder aus mehr als 14 Ländern sich gemeinsam für die Belange von Hirntumorpatienten einsetzen. In Münster macht das Hirntumorzentrum am UKM auf diese nur wenig bekannte Tumorerkrankung aufmerksam. Das Zentrum koordiniert nach modernsten Behandlungsprinzipien die ambulante, stationäre und tagesklinische Versorgung von Menschen mit Hirntumoren. „So profitieren die Patienten von den neuesten Operationstechniken, innovativen Bild gebenden Verfahren und aktuellen Konzepten der Strahlen- und Chemotherapie“, beschreibt Prof. Dr. Walter Stummer, Direktor der UKM-Klinik für Neurochirurgie und Sprecher des Zentrums, dessen Ziele. Dabei setzen die UKM-Experten auf interdisziplinäre Zusammenarbeit. „Die schnelle Abstimmung verschiedener Fachdisziplinen ist entscheidend, wenn es darum geht, Hirntumoren effektiv zu bekämpfen“, bekräftigt Prof. Dr. Heinz Wiendl, Direktor der neu geschaffenen Abteilung für Entzündliche Erkrankungen des Nervensystems und Neuroonkologie der Klink und Poliklinik für Neurologie.
Graue Schleife als Zeichen der Solidarität
In Deutschland erkranken nach Angaben der Deutschen Hirntumorhilfe jährlich mehr als 8000 Menschen an einem primären Hirntumor. Weltweit sind es täglich über 500 neue Fälle. Weitaus größer ist jedoch die Zahl der Patienten mit Hirnmetastasen, die sich infolge von Lungenkrebs, Brustkrebs oder anderen Krebsleiden entwickeln. Bei Kindern sind Hirntumoren sogar die zweithäufigste Krebserkrankung. „Am Welthirntumortag möchten wir daher die interessierte Öffentlichkeit über das faszinierende Organ Gehirn informieren. Hierzu werden Spezialisten des UKM allgemeinverständliche Lehrvorträge zu den verschiedenen Aspekten des Gehirns, aber auch zum Thema Hirntumore, deren Symptome und Therapie halten“, gibt Prof. Dr. Jörg Haier vom Comprehensive Cancer Center Münster am UKM, das die Aktivitäten dieses Tages koordiniert, einen Ausblick. Besonders eindrucksvoll zeigt das begehbare Modell eines Gehirns die einzelnen Regionen und den Aufbau des Organs. Für interessierte Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte bieten die Veranstalter darüber hinaus Infomaterialien mit Hintergrundinformationen an. Wer seine Verbundenheit und Solidarität mit Hirntumorpatienten zeigen möchte, kann dies durch das Tragen der Grauen Schleife tun. Sie wurde in Anlehnung an die weltbekannte Rote Schleife, die als Zeichen der Solidarität mit HIV-Infizierten und Aids-Kranken gilt, entwickelt, und zeigt die Anteilnahme am Schicksal von Hirntumorpatienten.
Auf einen Blick
Welthirntumortag am UKM8. Juni, 16 bis 21 Uhr
Universitätsklinikum Münster, Lehrgebäude
Albert-Schweitzer-Campus 1, Gebäude A6
48149 Münster
Weitere Informationen finden Sie unter www.hirntumorzentrum.ukmuenster.de oder www.hirntumorhilfe.de (Deutsche Hirntumorhilfe)