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„Unsere Prinzessin ist krank“: Ausstellung zeigt Kunstwerke krebskranker Kinder

Zur Eröffnung der Märchenkunstausstellung der UKM Kinderonkologie waren neben den jungen Künstlern auch Dr. Christoph Hoppenheit, Prof. Dr. Heribert Jürgens, Nina Frye und Christel Hüttemann teil.
Zur Eröffnung der Märchenkunstausstellung der UKM Kinderonkologie waren neben den jungen Künstlern auch Dr. Christoph Hoppenheit, Prof. Dr. Heribert Jürgens, Nina Frye und Christel Hüttemann teil.
Märchenprojekt der UKM-Kinderonkologie in der Stadtbücherei Münster zu sehen
ukm/jb
„Die Prinzessin soll rote Haare haben. Rote Haare sind schön“, findet Marcel und sein Wunsch wurde erfüllt: Im Märchen „Unsere Prinzessin ist krank“ hat die Protagonistin lange rote Haare, bis zu dem Zeitpunkt als diese während einer Chemotherapie ausfallen. Denn die Prinzessin hat Krebs – genau wie Marcel und 39 weitere Kinder und Jugendliche, die das Märchen der kranken Prinzessin im Rahmen der Kunsttherapie der Kinderonkologie des Universitätsklinikums Münster (UKM) textlich und bildlich gestaltet haben. Die Bilder und Figuren entstanden über einen Zeitraum von einem Jahr und sind nun in der Stadtbücherei Münster zu sehen. Am Donnerstag (22.09.2011) wurde die Ausstellung von Dr. Christoph Hoppenheit, Kaufmännischer Direktor des UKM, und Prof. Dr. Heribert Jürgens, Direktor der Klinik und Poliklinik für Pädiatrische Hämatologie und Onkologie am UKM, gemeinsam mit Nina Frye, Kunsttherapeutin der Kinderkrebsstation, und Christel Hüttemann, Vorsitzende des Vereins zur Förderung krebskranker Kinder, eröffnet. Dass ein Krankenhaus gerade bei schweren Erkrankungen mehr als nur erstklassige Medizin und Pflege bieten muss, machte Dr. Christoph Hoppenheit deutlich: „Wir wollen unseren Patientinnen und Patienten darüber hinausgehende Angebote zur Bewältigung dieser schwierigen körperlichen und seelischen Lebensphase bieten. Die Ausstellung zeigt eindrucksvoll, dass die Kunsttherapie ein Ventil ist, um das Erlebte zu verarbeiten und somit wichtiger Bestandteil der gesamten Therapie ist. Ich freue mich sehr, mit der Stadtbücherei Münster einen Ausstellungsort zu haben, an dem wir viele Menschen erreichen und für die Situation und Therapie krebskranker Kinder und Jugendlicher sensibilisieren können“, betonte der Kaufmännische Direktor des UKM während der Eröffnung. Unterstützt wird die Kunsttherapie der UKM Kinderonkologie seit Jahren vom Verein zur Förderung krebskranker Kinder. „Wir sind dankbar für das Engagement des Fördervereins in unserer Klinik. Die Kunsttherapie hilft den Patienten sich zu öffnen und ihren Gefühlen Ausdruck zu verleihen. Die dabei entstehenden Bilder zeigen weit mehr als Traurigkeit und Angst. Sie können kraftvoll sein, Lebensfreude, Zuversicht und Hoffnung widerspiegeln. Dadurch ist diese Ausstellung ein lebendiges und authentisches Zeugnis für das Erleben krebskranker Kinder und Jugendlicher“, unterstrich Prof. Dr. Heribert Jürgens. Als Teil der psychosozialen Betreuung in der UKM Kinderonkologie begleitet die Kunsttherapie den Bewältigungsprozess der Erkrankung. „Seelische Vorgänge, die ausgedrückt und gestaltet werden können, sind leichter zu verstehen und zu bewältigen, somit fördert die Kunsttherapie die Auseinandersetzung
mit schmerzhaften Gefühlen und Ängsten und trägt zu deren Bewältigung bei“, erklärt Kunsttherapeutin Nina Frye. Sie hat gemeinsam mit 40 Kindern und Jugendlichen zwischen zwei und 18 Jahren das Märchen-Projekt ins Leben gerufen, wobei die Märchenkunsttherapie einen eigenen methodischen Ansatz innerhalb der Kunsttherapie darstellt. Zu Beginn des Projekts wurden den Patienten bekannte Märchen vorgelesen, daraufhin begann der Gestaltungsprozess: Die Mädchen und Jungen malten Märchenszenen und gestalteten Märchenfiguren aus Pappmachee. Daraus entstand die Geschichte „Unsere Prinzessin ist krank“, in der viele bekannte Märchenfiguren miteinander vereint sind und verschiedene Themen wie Krankheit und Bedrohung, Haarverlust, Angst vor dem Bösen, aber auch den Glauben an das Gute, Hoffnung und Zuversicht, Reifungsprozesse, Wunscherfüllung und Freundschaft umfasst. Die Ausstellung ist noch bis zum 12. Oktober in der Stadtbücherei Münster, Alter Steinweg 11, 48143 Münster, zu sehen. Danach sind die Kunstwerke im Universitätsklinikum Münster ausgestellt. Als Ergänzung zur Ausstellung ist an der Servicetheke der Stadtbücherei zudem ein Katalog mit der selbstverfassten Geschichte, allen Bildern und Skulpturen und einer Dokumentation des Projektes erhältlich. Die Einnahmen werden dem Verein zur Förderung krebskranker Kinder Münster e.V. für die Kinderkrebsstation des UKM gespendet.
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