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„Es fühlte sich an wie ein schwerer Schlag auf den Rücken. Dann blieb mir die Luft weg.“ So erinnert sich Christian Wenker an den 18. Januar. Was er zu diesem Zeitpunkt noch nicht realisiert hatte: In seinem rechten Lungenflügel steckte ein fast neun Zentimeter langer Metallbolzen. Das Unglück geschah bei einem Arbeitsunfall. Mit dem Rettungshubschrauber wurde er in die Unfallchirurgie des Universitätsklinikums Münster (UKM) gebracht. In einer mehrstündigen Notoperation entfernten Unfallchirurgen und Thoraxchirurgen das Metallstück aus dem rechten Lungenflügel.
Erst als ihm die Ärzte am Tag nach der Operation die Röntgenaufnahme seines Brustkorbs zeigten, auf der deutlich der Bolzen erkennbar ist, wurde Christian Wenker bewusst: „Ich hatte wohl Glück im Unglück. Es hätte auch anders ausgehen können.“ Nur wenige Zentimeter vom Herzen entfernt steckte der Bolzen in seiner Brust. „Durch die gute Erstversorgung an der Unglücksstelle und durch die enge Zusammenarbeit von Anästhesisten, Thorax- und Unfallchirurgen konnten wir in unserer Klinik den Bolzen in einer mehrstündigen Operation entfernen. Nach wenigen Tagen konnte Herr Wenker bereits die Intensivstation verlassen, er erholt sich sehr gut“, erklärt Prof. Dr. Michael J. Raschke, Direktor der Klinik für Unfall-, Hand-, und Wiederherstellungschirurgie des UKM. Der Chirurg betont: „Als überregionales Traumacentrum sind wir auf schwere Unfälle vorbereitet und gerade bei ungewöhnlichen und schweren Verletzungen kommt es auf die enge Zusammenarbeit an. Dadurch konnten wir auch den betroffenen Lungenflügel fast vollständig erhalten.“
Obwohl Christian Wenker bei der Notoperation auch ein kleiner Teil des Lungenflügels entfernt werden musste, sind die UKM-Mediziner zuversichtlich, dass seine Lungenfunktion von größeren Einschränkungen verschont bleiben wird. Der 33-Jährige teilt die Zuversicht. Mit einem Atemmessgerät kann er täglich die Fortschritte seiner Genesung auch sehen. Dabei pustet er in das Gerät, als Folge steigen drei kleine Bälle durch seine Atemkraft in die Höhe: „Am Anfang kam gerade ein Ball bis zur Hälfte. Aber inzwischen steigen alle Bälle bis zum Anschlag an.“ Nach der abgeschlossenen Versorgung am UKM wird er nun bald mit weiteren Reha-Maßnahmen beginnen.
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