ukm/jb
Stillen ist ein bisschen wie Tanzen lernen: Sich aufeinander einzustellen ist gar nicht so einfach - diese Erfahrung machen viele Mütter. Auch Christina Jünemann und ihr Sohn hatten zu Beginn einige Startschwierigkeiten. Für die junge Mutter bedeutete das eine große Belastung. Das speziell geschulte Team der UKM Geburtshilfe unterstützte Mutter und Kind bei den ersten Stillversuchen und begleitete sie in den Wochen und Monaten danach in einem wöchentlichen Stilltreff. Erste Ansprechpartnerin der Frauen ist Heike Stöveken, Krankenschwester und Still- und Laktationsberaterin der UKM Geburtshilfe. „Muttermilch die beste Ernährung für Kinder in den ersten Lebensmonaten. Doch Stillen ist viel mehr als nur Nahrungsaufnahme. Stillen bedeutet auch Zuwendung und Nähe und baut eine intensive Bindung zwischen Mutter und Kind auf. Daher sind wir sehr froh, seit neuestem zwei examinierte Still- und Laktationsberaterinnen in unserem Team zu haben“, bekräftigt der Leiter der UKM Geburtshilfe Prof. Dr. Walter Klockenbusch. Anders als noch vor einigen Jahren besteht heute bei vielen Müttern der Wunsch ihr Kind in der ersten Zeit nach der Geburt zu stillen. „Aus medizinischer Sicht können wir diesen Wunsch nur bestärken. Muttermilch fördert die körperliche und geistige Entwicklung des Kindes und schützt vor späteren Erkrankungen oder Allergien“, erklärt Dr. Kerstin Hammer, Fachärztin in der UKM Geburtshilfe und Still- und Laktationsberaterin . Und auch die Mütter profitieren vom Stillen: Die Stillhormone sorgen für Ruhe und Gelassenheit während der Stillzeit und die Gebärmutter der Frau bildet sich nach der Geburt schneller zurück. Für die Stillexpertin Heike Stöveken ist eines besonders wichtig: „Beim Thema Stillen gibt es keine Regeln oder Vorschriften. Der Wunsch der Mutter steht für uns im Vordergrund. Wir begleiten Mutter und Kind auf ihrem Weg, beraten und geben Hilfestellungen“, erklärt sie ihre Aufgabe. Denn nur bei wenigen klappt das Stillen von Beginn an problemlos. Zu viel oder zu wenig Milch, die richtige Stillposition, was tun, wenn das Kind nicht an die Brust findet und wie häufig soll überhaupt gestillt werden? Fragen haben die Frauen viele. So ging es auch Christina Jünemann. „Mein Sohn wollte in den ersten Tagen nicht trinken und hatte Anlaufschwierigkeiten die richtige Saugtechnik zu erlernen. Ich war froh, dass ich eine Ansprechpartnerin hatte, die mir in dieser Situation geholfen und mir meine Selbstzweifel genommen hat“, erinnert sie sich. Mittlerweile ist Söhnchen Benedikt fast acht Monate alt und bekommt bereits geeignete Beikost. Die Experten der UKM Geburtshilfe empfehlen Müttern etwa vier bis sechs Monate ausschließlich und unter Beikosteinführung so lange zu stillen, wie Mutter und Kind es möchten.
Auch nach ihrem stationären Aufenthalt kommen Christina Jünemann und ihr kleiner Sohn noch regelmäßig in die UKM Geburtshilfe und nehmen am wöchentlichen Stilltreff teil: „Der Kontakt und Austausch mit anderen Frauen ist einfach toll. Ich habe gemerkt, dass ich mit meinen Schwierigkeiten nicht alleine bin.“ Der Stilltreff ist eine Kooperationsveranstaltung mit der Evangelischen Familienbildungsstätte Münster und offen für alle jungen Mütter und Schwangere. In lockerer und ungezwungener Atmosphäre werden hier Fragen zur Ernährung, Stillhäufigkeit oder -technik beantwortet. Der Stilltreff findet jeweils donnerstags von 15 bis 17 Uhr im Entspannungsraum der UKM-Geburtshilfe, Ebene 10B West, Albert-Schweitzer-Straße 33, 48149 Münster, statt. Informationen und Anmeldung sind möglich bei Martina Pollok (Ev. Familienbildungsstätte) unter Tel. 0251 / 48 1 67 80 oder unter www.rundum-geborgen.de.