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Pech mit Schwefel? Neue Mundgeruchssprechstunde am UKM

Prof. Dr. Benjamin Ehmke (r.) und Dr. Anna Maria Kettner untersuchen testweise David Schmitz-Hübsch, der in den Halimeter atmet.
Prof. Dr. Benjamin Ehmke (r.) und Dr. Anna Maria Kettner untersuchen testweise David Schmitz-Hübsch, der in den Halimeter atmet.
Spezielles Angebot der Parodontologie / Jeder fünfte Deutsche ist betroffen
ukm/dre
Frischer Atem, strahlend weiße Zähne, glückliche Menschen: Dieses Motiv aus der Werbung kennt wohl jeder. Fakt ist: „Jeder fünfte Mensch in Deutschland leidet zeitweise oder dauerhaft unter Mundgeruch“, erklärt Prof. Dr. Benjamin Ehmke, Direktor der Poliklinik für Parodontologie am Universitätsklinikum Münster (UKM). Ehmke und sein Team haben dem Mundgeruch den Kampf angesagt: Die Parodontologen des UKM bieten seit diesem Jahr eine spezielle Mundgeruchssprechstunde an. Was genau ist Mundgeruch? Nüchtern betrachtet: Mundgeruch, im Fachjargon „Halitosis“, bezeichnet einen unangenehmen Geruch, der über die Atemluft nach außen gelangt. Auch Kinder können betroffen sein. „Hauptursache sind bakterielle Beläge auf der Zunge, dem Zahnfleisch, in den Zahnzwischenräumen und den Zahnfleischtaschen. Die Bakterien in der Mundhöhle bauen Eiweiße ab. Dadurch entstehen Schwefelverbindungen wie Schwefelwasserstoff, Methylmercaptan und Dimethylsulfid, die einen sehr unangenehmen Mundgeruch verursachen“, so Ehmke. Zudem gibt es weitere Ursachen wie Infektionen, verbrauchter oder fehlerhafter Zahnersatz, Karies oder auch falsche Mundhygiene. Auch Erkrankungen, etwa Diabetes oder Mandelentzündungen, können Auslöser für Mundgeruch sein. „Viele Mundgeruchpatienten haben auf der Suche nach den Ursachen schon viele Stationen hinter sich. Da der Mundgeruch meist im Mund entsteht, ist es sinnvoll mit der Diagnostik beim Zahnarzt zu beginnen. Mit einem speziellen Gerät, dem Halimeter,können wir die Schwefelverbindungen in der Atemluft direkt und objektiv messen“, erläutert Dr. Inga Harks, Oberärztin in der UKM-Parodontologie, ein spezielles Angebot der Mundgeruchssprechstunde. Der Vorteil dieser Messungen: „Dadurch ist für den Patienten ersichtlich, wie viele flüchtige Schwefelverbindungen sein Atem enthält. So wird Mundgeruch messbar und ein objektiver Vergleich von einzelnen Sitzungen, beispielsweise vor und nach der Behandlung, ist möglich“, ergänzt  Zahnärztin Dr. Anna Maria Kettner. Schlägt der Halimeter aus, erfolgt eine gründliche Untersuchung der Zähne, der Zunge und des gesamten Mundraums, um die exakte Ursache zu finden. Die Therapie der Halitosis richtet sich nach der Ursache. Prof. Ehmke: „Im Rahmen der Behandlung werden die Zähne und die Zunge gereinigt. Zudem erlernt der Patient die für ihn beste Methode der Zahn- und Zungenpflege. Ist das Zahnfleisch entzündungsfrei und sind die Probleme der Zunge beseitigt, wird der Mundgeruch deutlich geringer. Durch die erfolgreiche Behandlung der Ursache kann Mundgeruch auch ganz beseitigt werden. Man muss also nicht permanent Lutschpastillen oder Kaugummis bei sich haben. Solche Mittel können zwar den Geruch überdecken, die Ursache dauerhaft beseitigen kann man mit ihnen aber nicht.“ Was aber, wenn die Schwefelverbindungen nicht die Ursache für den unangenehmen Atemduft sind? Auch hier kann die Mundgeruchssprechstunde helfen. Prof. Ehmke: „In solchen Fällen bleibt immer noch der Geruchssinn als Hilfsmittel. Und bei einer Untersuchung des Mundes können in der Regel auch schnell Hinweise auf die Ursache gefunden werden.“ Und noch etwas ist Prof. Ehmke aufgefallen: „Frauen kommen häufiger in unsere Sprechstunde, weil sie selbst glauben, Mundgeruch zu haben. Männer kommen dagegen eher, weil es ihnen jemand anderes gesagt hat.“ Eine Kostenübernahme ist im Vorfeld individuell abzustimmen. Termine für die Mundgeruchssprechstunde können vereinbart werden unter: 0251 / 83-45092 Email: parodontologie(at)­ukmuenster(dot)­de
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