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Patientin schwebte in Lebensgefahr nach der Einnahme von Grüntee-Extrakt

UKM-Leberspezialist untersucht seltenes Phänomen
ukmk/sh
Helga Fischer wollte alles tun, um niemals wieder Brustkrebs zu bekommen. Dabei wäre sie fast an akutem Leberversagen gestorben - hätte nicht Privatdozent Dr. Ralf Keller aus dem Mathias-Spital in Rheine das Problem erkannt und sie ans Universitätsklinikum Münster (UKM) überwiesen. Über mehrere Wochen hat die 63-Jährige Kapseln mit Grüntee-Extrakt eingenommen. „Grünem Tee wird ja auch in der Regel eine positive Wirkung zugesprochen“, urteilt Prof. Dr. Hartmut Schmidt, Direktor der Klinik für Transplantationsmedizin und Spezialist für Lebererkrankungen am UKM. Und man schreibt ihm allgemein auch eine vorbeugende Wirkung gegen Krebs zu. „Es scheint jedoch Menschen zu geben, die einen anderen Stoffwechselweg haben als andere“, erklärt Schmidt. Und für die kann die wochenlange Einnahme eigentlich positiver Wirkstoffe wie die von Grüntee-Extrakt gefährlich werden. Helga Fischer jedenfalls wurde Anfang Februar mit akutem Leberversagen in seine Klinik überwiesen. Da war sie schon quittengelb, litt unter Juckreiz und Müdigkeit. Sofort ordnete Schmidt ein Leberersatzverfahren an, bei dem alle Giftstoffe aus der Leber herausgefiltert werden. Mittlerweile haben sich die Leberwerte deutlich verbessert, Helga Fischer konnte die Klinik verlassen. Sie wird keine Folgeschäden davon tragen. Phänomen bislang nicht beschrieben „Nachdem ich mit dem Fall konfrontiert wurde, habe ich andere Leberzentren angerufen, ob sie ähnliche Krankenverläufe nach der Einnahme von Grüntee-Extrakt schon einmal erlebt haben“, erzählt Schmidt. Und tatsächlich: Einige Kolleginnen und Kollegen hatten mit deren Patientinnen und Patienten Ähnliches erlebt. „Aber in der Literatur ist dieses Phänomen bislang nicht als gesichert beschrieben“, betont Schmidt. Es gibt keine Studien darüber. Helga Fischer hat sich den Grüntee-Extrakt gemeinsam mit Freundinnen über das Internet besorgt. Hartmut Schmidt will nun auch diese Damen untersuchen. „Irgendwo müssen wir ja anfangen, um diesem Phänomen auf die Spur zu kommen. Wenn wir den Vergleich haben von Patienten, die eine Unverträglichkeit entwickeln versus Patienten, die unter gleichen Bedingungen keine Lebererkrankung bekommen, können wir nach genetischen Faktoren suchen.“ Bild: Prof. Dr. Hartmut Schmidt, Direktor der UKM-Klinik für Transplantationsmedizin und Spezialist für Lebererkrankungen, konnte Helga Fischer mit einem Leberersatzverfahren helfen.
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