Die neue Station des Knochenmarktransplantationszentrums (KMT) im Universitätsklinikum Münster wird am kommenden Samstag (12. März) durch NRW-Wissenschaftsministerin Svenja Schulze eröffnet. Bislang stehen zehn Zimmer für die hoch spezialisierte Patientenversorgung zur Verfügung. Durch die nun abgeschlossene Erweiterung wird diese Kapazität auf 20 Patientenzimmer verdoppelt.
„Der Bedarf an diesen zusätzlichen Plätzen ist enorm: Seit der Eröffnung des Knochenmarktransplantationszentrums im Jahr 1999 ist die Zahl der Patienten permanent angestiegen. Im letzten Jahr wurden erstmals über 100 Erwachsene im KMT-Zentrum behandelt sowie 28 Kinder und Jugendliche. Die Erweiterung war daher dringend nötig“, erklärt Prof. Dr. Norbert Roeder, Ärztlicher Direktor des UKM.
4,63 Millionen aus dem Konjunkturpaket II standen dafür zur Verfügung. Dr. Christoph Hoppenheit, Kaufmännischer Direktor des UKM: „Im Mai 2010 begann die Baumaßnahme. Mit dem Abschluss der Arbeiten stehen nun 1.000 Quadratmeter zusätzlich für die Krankenversorgung zur Verfügung. Die neue Station entstand auf dem bisherigen Dach des Gebäudes: Bereits bei der Planung des 1999 fertig gestellten Knochenmarktransplantationszentrums war das Gebäude auf eine solche Erweiterung ausgerichtet.“ Die Projektleitung für die Baumaßnahme lag bei der UKM Infrastrukturmanagement GmbH, einer 100-prozentigen Tochtergesellschaft des UKM.
Die größte Patientengruppe im KMT-Zentrum sind Menschen, die an unterschiedlichen Formen der Leukämie erkrankt sind. Speziell bei akuten Leukämien ist die Transplantation von Knochenmark-Stammzellen ein wichtiger Bestandteil der
Therapie. Behandelt werden sowohl erwachsene Patienten der Medizinischen Klinik A, Hämatologie und Onkologie, (Direktor Prof. Dr. Wolfgang E. Berdel) sowie Kinder und Jugendliche aus der Kinderonkologie des UKM (Direktor Prof. Dr. Heribert Jürgens). Für die Versorgung erwachsener Patienten stehen nun 15 Zimmer zur Verfügung, fünf weitere Zimmer für Kinder und Jugendliche.
Die Patienten verbringen in der Regel mehrere Wochen auf den streng isolierten Stationen des KMT-Zentrums. Alle Zimmer sind mit einer Vorschleuse versehen und mit einer Filtereinheit ausgerüstet, um maximale Keimfreiheit zu gewährleisten. Diese strengen hygienischen Bedingungen sind unabdingbar für die Betreuung der abwehrgeschwächten Patienten. Denn damit die gesunden Blutstammzellen des Spenders das Knochenmark des Empfängers ersetzen können und von dort die Produktion von Blutzellen aufnehmen können, muss zuvor das kranke Knochenmark „beseitigt“ werden. Nach Abschluss der Bauarbeiten erfolgt daher noch eine spezielle Sterilreinigung der neuen Station.
Nach der offiziellen Begrüßung und Eröffnung der Station am kommenden Samstag bieten die Ärzte- und Pflegeteams ab 11.15 Uhr Vorträge und Führungen an. Dem ersten Vortrag „24 Stunden auf der KMT-Station“ schließt sich ein wissenschaftlicher Teil an. Die Führungen werden fortlaufend in kleinen Gruppen bis 15 Uhr angeboten.