In der Brustkrebsdiagnose geht das Universitätsklinikum Münster (UKM) neue Wege: Als erste Klinik im Münsterland sind im Institut für Klinische Radiologe des UKM nun Vakuumbiopsien möglich, die über die Magnetresonanztomographie (MRT) gesteuert werden. „Dadurch können wir noch exakter und schonender auffälliges Gewebe aus der Brust zur weiteren Untersuchung entnehmen. Diese Entnahmen können ambulant unter lokaler Betäubung durchgeführt werden. Ein chirurgischer Eingriff mit Narkose und längerem Krankenhausaufenthalt ist nicht nötig. Durch diese Untersuchung wird verhindert, dass gutartige Gewebeveränderungen operiert werden“, erklärt Prof. Dr. Walter Heindel, Direktor des Instituts.
Bei dieser Methode wird durch Einsatz eines Vakuums das zu untersuchende Gewebe, das oft nur wenige Millimeter umfasst, entnommen. „Dieses Verfahren der Gewebegewinnung ist bereits etabliert, allerdings wurde es bislang nur in der Abklärung mammographischer Befunde eingesetzt. Die MRT-Steuerung ermöglicht nun gleichermaßen die Entnahme auffälliger MRT-Befunde “, so Heindel. Speziell für Frauen mit unklaren Befunden bedeute dies deutlich mehr Sicherheit in der Diagnose. Denn diese Methode ermöglicht die Gewebeentnahmen aus kleinsten potenziellen Brustkrebsherden oder deren Vorläufern bereits im Millimeterbereich. Ist nach der Untersuchung des Gewebes aufgrund von Zellveränderungen doch eine Operation nötig, kann diese zusammen mit den Kolleginnen des Brustzentrums zielgerichteter geplant werden“, so Oberärztin Dr. Stefanie Weigel vom Institut für Klinische Radiologie. Ein weiterer Vorteil ist das kosmetische Ergebnis: Die Narbenbildung sowohl an der Hautoberfläche als auch im Brustgewebe ist deutlich geringer, da für die Vakuumbiopsie nur ein kleiner Einstich mit einer Nadel erforderlich ist.
Alles rund um die Universitätsmedizin Münster finden Sie unter twitter.com/UK_Muenster.