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UKM-Diabetesexperte appelliert: „Prävention muss mehr umfassen als nur die richtige Blutzuckereinstellung“

Dr. Reinhold Gellner
Dr. Reinhold Gellner
Dr. Reinhold Gellner hält am Sonntag Vortrag im Rahmen der Diabetes Messe 2010 / UKM-Diabeteszentrum informiert Besucher
Für viele Betroffene, aber auch Ärzte dreht sich die Behandlung des Diabetes mellitus um die korrekte Einstellung des Blutzuckers. Doch die Rolle einer scharfen Einstellung des Blutzuckers hat sich in der letzten Zeit überraschend gewandelt. Die gute Stoffwechselführung habe zwar nach wie vor einen wichtigen Stellenwert. „Eine unkritisch starre Fixierung auf eine scharfe Einstellung allerdings weist in aktuellen Studien nicht nur einen begrenzten positiven Effekt auf die wichtigsten Ziele (z.B. die Vermeidung von Herzinfarkt oder eines Schlaganfalls) hin, sondern überraschend auch auf potenzielle Risiken“, betont Dr. Reinhold Gellner, Oberarzt der Diabetologie und Ernährungsmedizin am Universitätsklinikum Münster (UKM).

Der Diabetesexperte des UKM betont: „Mehr als früher müssen diese potenziellen Risiken gerade bei der Behandlung älterer Patienten Berücksichtigung finden. Nur dann kann man eine Einstellung als „gut“ bezeichnen. Zu einer guten Einstellung des Diabetes gehört nämlich längst mehr: Die Einbindung der Blutdruckeinstellung, die Behandlung der Fettstoffwechselstörung und die Berücksichtigung des Körpergewichts sind essentielle Bestandteile eines umfassenden Behandlungskonzepts geworden.“

Allerdings werden diese Elemente häufig noch vernachlässigt, bedauert Gellner. Dabei zielen all diese Maßnahmen auf das vornehmste Ziel einer jeden Behandlung ab: Der Prävention und damit der Vermeidung weit reichender Folgeerkrankungen. Der UKM-Mediziner weiß aber auch: „Es fällt naturgemäß nicht leicht, eine beschwerdefreie Person zu Maßnahmen, etwa zur Gewichtsverminderung, zu motivieren, die sich erst in der Zukunft auswirken. Es hat sich aber gezeigt, dass gerade frühzeitig eine sinnvolle Eingrenzung der Risikofaktoren sich wie ein „Vermächtnis“ sehr zum Nutzen des Betroffenen auswirkt und trotz der Diabetes-Stoffwechsel-Störung ein weitgehend sorgenfreies Leben ermöglichen kann: der so genannte Vermächtnis-Effekt.“

Über dieses Thema wird Dr. Reinhold Gellner am kommenden Sonntag, 28. Februar, in der Halle Münsterland berichten im Rahmen der „Diabetes Messe 2010“. Dabei wird er u.a. auch aktuelle Studienergebnisse vorstellen. Und er wird verständlich Wege und Möglichkeiten erläutern, die vom Betroffenen genutzt werden können, dieses lohnenswerte Ziel praktisch anzugehen und ein Stück persönliche Verantwortung zu übernehmen.

Im Anschluss an den Vortrag wird allen Zuhörern ausreichend Gelegenheit zu Fragen und einer intensiven Diskussion gegeben. Der Vortrag findet statt am Sonntag, 28. Februar, um 12 Uhr im Weißen Saal der Halle Münsterland mit dem Thema: „Diabetes, Bluthochdruck und Fettstoffwechselstörungen: Wie soll man das alles in den Griff bekommen? Tipps und Strategien.“ Zudem präsentiert sich die Diabetes-Ambulanz des UKM mit einem Informationsstand auf der Messe.

Weitere Informationen zur Messe:
www.diabetes-messe.com
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