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Sie sind aus den Kinderzimmern nicht mehr wegzudenken: Videospielkonsolen wie die Nintendo Wii gehören sicherlich zu den beliebtesten Freizeitbeschäftigungen vieler Kinder und Jugendlicher. Anders als bei anderen Spielsystemen, bei denen die Nutzer mittels Knopfdruck oder Joystick spielen, werden die Spiele der Nintendo Wii über die Bewegungen des Spielers gesteuert. Diese neue Technologie begeistert nicht nur unzählige Videospieler, sondern ist auch für die Wissenschaft interessant: Die Medizinstudentin Nina Mühlhaus untersucht im Rahmen ihrer Doktorarbeit am Funktionsbereich Bewegungsanalytik des Universitätsklinikums Münster (UKM), welchen Effekt das Spielen mit der Nintendo Wii auf den Körper hat. Gemeinsam mit ihrem Doktorvater Prof. Dr. Dieter Rosenbaum ist sie nun auf der Suche nach Probanden für ihre Studie. „20 Erwachsene haben wir bereits getestet. Nun suchen wir gesunde Kinder und Jugendliche im Alter von neun bis 17 Jahren, die wir beim Wii-Spielen untersuchen dürfen“, sagt Nina Mühlhaus. Das „Spielen im Dienste der Wissenschaft“ läuft folgendermaßen ab: In einer Sitzung von etwa 90 bis 120 Minuten spielt jeder Proband verschiedene Spiele mit der Nintendo Wii, außerdem soll eine kurze Trainingseinheit, angepasst an den jeweiligen Trainingszustand, auf einem Laufband absolviert werden. Während der gesamten Untersuchung misst Nina Mühlhaus Herzfrequenz und Energieverbrauch ihrer Probanden. Außerdem wird die Körperbalance auf dem Nintendo Wii BalanceBoard und einer wissenschaftlichen Messplatte untersucht.
„Um einen Eindruck von den Alltagsaktivitäten der Kinder und Jugendlichen zu gewinnen, bitten wir die Probanden außerdem sieben Tage einen Schrittzähler zu tragen“, erklärt die Medizinstudentin. „Natürlich erhält jeder Proband eine individuelle Auswertung seiner Ergebnisse und ein kleines Dankeschön.“ Ziel ihrer Arbeit ist es herauszufinden, ob das Spielen von interaktiven Computerspielen möglicherweise als therapeutischer Einsatz bei Reha-Maßnahmen sinnvoll sein kann. Denkbar seien beispielsweise das Training mit Patienten in neurologischer, orthopädischer oder onkologischer Behandlung (Kinder, Schlaganfallpatienten, Patienten mit Gelenkprothesen u.a.) sowie die Behandlung oder Vorbeugung von Bewegungsmangel und Übergewicht im Kindes- und Jugendalter, so Nina Mühlhaus und ihr Doktorvater Prof. Rosenbaum.
Interessierte Eltern und Kinder wenden sich bei Fragen und für weitere Informationen oder eine Terminvereinbarung für eine Untersuchung direkt an Nina Mühlhaus, Tel. 0176 / 641 55 974 oder E-Mail: n_mueh02(at)uni-muenster(dot)de