ukm/Prostatazentrum
Am 10. März 2010 fand das erste Koordinationstreffen des neu angelaufenen EU-Projekts „PRO-NEST“ (Prostate Research Organizations-Network of Early Stage Training) in Rotterdam statt. Dort wurden junge Nachwuchsforscher von erfahrenen Experten auf ihr zukünftiges Aufgabengebiet eingestimmt. Das PRO-NEST Trainingsprogramm umfasst neben der Grundlagen- und der Klinischen Forschung begleitende Maßnahmen wie Kurse und Auslandaufenthalte, um Technologien und Methoden in anderen Labors kennen zu lernen.Prof. Dr. Axel Semjonow, Ärztlicher Leiter des Prostatazentrums am Universitätsklinikum Münster leitet eines der europäischen Projektteams in diesem Trainingsprogramm und freut sich sehr über diesen besonderen Erfolg: „Für die interdisziplinäre Prostataforschung am Universitätsklinikum Münster ist die Förderung durch die EU von großer Bedeutung. Es unterstreicht die europaweite und internationale Anerkennung der bisher geleisteten Arbeit und bietet die Möglichkeit, Nachwuchswissenschaftler in internationale Projekte einzubeziehen und untereinander zu vernetzen.“
Die Europäische Union fördert in besonderem Maße die Stärkung und Vernetzung der Prostatakarzinomforschung und aktuell den Standort Münster. Erklärtes Ziel und Schwerpunkt des neu angelaufenen EU-Projekts PRO-NEST ist neben der Förderung von Spitzenforschung die optimale und gezielte Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses auf diesem Gebiet. Die Finanzierung dieses Projektes ist für 3 Jahre vorgesehen.
Das PRO-NEST Konsortium setzt sich aus 17 europäischen Forschungseinrichtungen und industriellen Partnern in den Niederlanden, Finnland, Frankreich, Deutschland, Schweden, der Schweiz, Großbritannien und Österreich zusammen und wird über das Erasmus Medical Center Rotterdam koordiniert. 20 junge Forscherinnen und Forscher werden nun im Rahmen des 7. Förderprogramms bis November 2012 die Möglichkeit haben, sich gezielt und umfassend zum Prostatakarzinomforscher ausbilden zu lassen.
Die Forschungsstelle am Universitätsklinikum Münster wird von Chinyere Ibeawuchi, geboren in Großbritannien und aufgewachsen in Nigeria, die an der Universität von Leicester studierte, besetzt. Sie kann dabei auf die in Münster beheimatete Prostata-Biobank, die zu den größten in Europa gehört, zurückgreifen.
Die Forschungsgruppe hat sich zum Ziel gesetzt, molekulare Ansatzpunkte für die Einschätzung der sehr unterschiedlichen Bedeutsamkeit verschiedener Arten von Prostatakrebs zu finden. Auf deren Basis sollen neue Biomarker und therapeutische Zielstrukturen für die Früherkennung und Therapie dieses internationalen Gesundheitsproblems entwickelt werden können.