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Seit gestern (21. Januar) wird ein Patient nach einem Strahlenunfall in Gronau am Universitätsklinikum Münster (UKM) behandelt. Der Mann wurde am Abend im UKM aufgenommen. Dort wurde direkt eine Ganzkörpermessung durchgeführt, um festzustellen, ob von dem Mann Strahlung ausgeht. „Von dem Mann geht keine Strahlung aus. Ihm geht es aktuell sehr gut“, fasst Prof. Dr. Dr. Otmar Schober, Direktor der Klinik für Nuklearmedizin, das Ergebnis zusammen. Zum jetzigen Zeitpunkt seien keine Frühschäden erkennbar, die in den ersten 48 Stunden nach einem solchen Unfall auftreten können. Zur Vorsorge wurde dem Mann ein Cortisonspray verabreicht, um eventuellen Lungenschäden vorzubeugen. „Eine normale Maßnahme bei einer Reizgasinhalation wie in diesem Fall“, so der Lungenexperte des UKM, Prof. Dr. Rainer Wiewrodt.
Aktuell befindet sich der Mann zur weiteren Beobachtung auf der Station der Klinik für Nuklearmedizin des UKM. Bei dieser Station handelt es sich um einen Kontrollbereich mit beschränktem Zugang. Neben den Fachmedizinern waren auch Radiochemiker und Medizinphysiker der Klinik in die Betreuung eingebunden.
Entsprechende Proben (z.B. Blut, Speichel, Urin) wurden heute zur Auswertung in das regionale Strahlenschutzzentrum in Jülich geschickt, die Ergebnisse werden noch heute erwartet.
Angaben zu möglichen Spätschäden können zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht gemacht werden. Prof. Schober: „Generell kann es beim Einatmen von ätzenden Substanzen zu Schädigungen der Lunge, der Leber oder der Nieren kommen. Im aktuellen Fall ist es allerdings für eine solche Prognose noch zu früh.“