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Verbesserter Patientenkomfort bei Herzultraschalluntersuchungen: Am Universitätsklinikum Münster (UKM) steht nun eine Mikro-TEE-Schlucksonde für die Herzultraschalluntersuchung (Echokardiographie) zur Verfügung. Sie ist nur wenige Millimeter dick und wird nach bisherigen Erfahrungen sehr gut toleriert. Selbst für besonders für empfindliche Patienten und Patienten mit Schluckstörungen ist eine Untersuchung mit dieser neuen Sonde möglich. Bisher empfanden viele Patienten die Untersuchung auf Grund des noch relativ großen Durchmessers der Sonde als unangenehm. Prof. Dr. Klaus Tiemann, Leiter des Bereichs Kardiovaskuläre Bildgebung, ist begeistert von den neuen Sonden: „Bei annähernd vergleichbarer Bildqualität haben wir somit ein deutlich schonenderes Verfahren zur Verfügung. Der Patientenkomfort ist hervorragend“. Prof. Tiemann sieht insbesondere für operative Eingriffe, bei denen die TEE-Sonde länger in der Speiseröhre verbleiben muss, einen wesentlichen Vorteil. „Da die Sonde für den Patienten kaum spürbar ist, muss der Patient für länger andauernde Eingriffe nicht in Narkose liegen.“ Auch Prof. Lars Eckardt, Leiter der Elektrophysiologie und kommissarischer Leiter der medizinischen Klinik und Poliklinik C (Kardiologie und Angiologie), sieht großes Potenzial für die neue Methode: „Bislang nutzen wir die Möglichkeit der Röntgendurchleuchtung für unsere Eingriffe. Der herznahe Ultraschall könnte hier zu einer deutlichen Verminderung der Belastung durch Röntgenstrahlen beitragen. Wir freuen uns, dass wir am UKM diese Technik als eine der ersten Kliniken in Deutschland anbieten können.“
Die Echokardiographie ist die am häufigsten eingesetzte Bildgebungstechnik bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Schon der Blick durch den Brustkorb gewährt dem Kardiologen tiefe Einblicke in die Beschaffenheit und Funktion des Herzmuskels sowie der Herzklappen, auch der Blutfluss kann farbig sichtbar gemacht werden. Nicht alle Krankheitsbilder lassen sich jedoch von außen durch den Brustkorb sicher diagnostizieren. Häufig muss zusätzlich auch eine Untersuchung über die Speiseröhre erfolgen, da sehr kleine Strukturen von dort aus wesentlich besser untersucht werden können.