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Jedem Tag Leben geben – das ist der Leitspruch der SchoberStiftung. Die Stiftung für christliche Hospizarbeit setzt sich für Projekte ein, die den sterbenden Menschen und seine Angehörigen menschlich begleiten und einen Abschied in Würde möglichst zu Hause in seiner vertrauten Umgebung ermöglichen. Bereits seit 2006 fördert die von dem Ärztepaar Anna und Otmar Schober ins Leben gerufene Stiftung daher das interdisziplinäre Brücken-Team des Universitätsklinikums Münster (UKM), das schwer kranke Kinder und ihre Familien bei der häuslichen Versorgung unterstützt – zunächst mit der Finanzierung einer halben Stelle in der Pflege. Nachdem die pflegerischen Leistungen des Teams nun von den Gesetzlichen Krankenkassen übernommen werden, beschlossen Vorstand und Kuratorium der SchoberStiftung die Förderung auf die Geschwisterarbeit des Brücken-Teams zu übertragen. „Die schwere Erkrankung eines Kindes ist für alle Familienmitglieder eine schwierige und belastende Situation. Eltern gehen nicht selten mit der Betreuung des erkrankten Kindes an die eigenen Grenzen. Dabei fehlen häufig Kraft und Zeit, um auch die Geschwisterkinder in dieser Situation aufzufangen. Das bedeutet eine enorme zusätzliche Belastung für Eltern und Kinder“, schildert Dr. Anna Schober die schwierige Situation vieler Familien. „Wir freuen uns daher, künftig die Geschwisterarbeit durch die Mitfinanzierung einer Sozialpädagogin des Brücken-Teams unterstützen zu können.“
Ansprechpartnerin für Geschwisterkinder und Eltern ist die Diplom-Sozialpädagogin Katrin Beerwerth. Sie begleitet die Kinder, knüpft Netzwerke vor Ort und gibt den Geschwistern ein Forum, in dem sie sich mit der veränderten Situation auseinandersetzen, eigene Gefühle ausdrücken und Stärken aktivieren können. „Die Geschwisterbeziehung ist eigentlich die Beziehung, die uns am längsten in unserem Leben begleitet. Der Tod der Schwester oder des Bruders ist daher eine enorme Belastung. Wir bieten daher eine intensive Begleitung über den Tod des Geschwisterkindes hinaus an. In Trauergruppen oder bei Geschwisternachmittagen haben die Kinder die Möglichkeit, sich mit anderen Geschwisterkindern auszutauschen“, erklärt Katrin Beerwerth, die derzeit eine zusätzliche Ausbildung zur Trauerbegleiterin absolviert, die Schwerpunkte ihrer Arbeit. Ohne Förderer wäre diese Versorgung der Familien nicht möglich: „Wir sind dankbar, dass die SchoberStiftung uns auch nach der Übernahme in die teilweise Regelfinanzierung durch die Krankenkassen weiterhin unterstützt. Denn der gesamte psychosoziale Bereich unserer Leistungen ist von dieser Finanzierung ausgeschlossen. Gerade der ist aber sehr wichtig: Denn nicht nur die erkrankten Kinder brauchen Betreuung, sondern auch deren Familien“, unterstreicht die Leiterin des Brücken-Teams, Dr. Margit Baumann-Köhler.