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Anja Wengenroth
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Im UKM chatten und skypen Kinder ab sofort vom Bett aus

„Herzenswünsche" und Fachhochschule machen „Klinik Kids online" möglich
ukm/sh
Kinder, die in der Uniklinik Münster (UKM) stationär aufgenommen werden, kommen oft von weither. Und das bedeutet nicht selten: Die Eltern können nicht immer da sein und sie bekommen keinen Besuch von Freunden. Langeweile macht sich breit, vielleicht auch Einsamkeit. Im Auftrag des Vereins „Herzenswünsche" hat nun der Fachbereich Sozialwesen der Fachhochschule Münster ein Gegenmittel erarbeitet: Herzenswünsche stellt dem UKM 25 Notebooks zur Verfügung, die dank der beteiligten Studierenden über eine Oberfläche verfügen, die alles Mögliche ist. Nur nicht langweilig. Nach einer Evaluierungsphase in Münster wird die Anwendung mit dem Namen „Kli(c)k on!" (Klinik Kids online) deutschlandweit auf ausgewählten Kinderstationen zum Einsatz kommen. Fünf Bausteine fürs kurzweilige Surfen Als Wera Röttgering, die Vorsitzende des Vereins „Herzenswünsche" an die Fachhochschule herangetreten war mit der Bitte für Kinder und Jugendliche zwischen sechs und achtzehn Jahren einen interessanten und anregenden Laptop zu gestalten, war den Projektbeteiligten schnell klar: „So einfach, wie sich das anhört, war das nicht", schmunzelt Medienpädagoge Prof. Bernward Hoffmann. Mehr als ein Jahr hat die Gruppe an dem Inhalt gearbeitet. Allein die Beantwortung der rechtlichen Fragestellungen oder die Klärung von Lizenzrechten von Spielen haben viel Zeit verschluckt. Und neben den möglichen Programmierangeboten gab es noch eine Bedingung: „Uns war klar: Ohne webbasierte Anwendungen werden wir kein Kind für unsere Notebooks begeistern", betont Josef Hofman, studentischer Projektleiter. Nur musste gewährleistet sein, dass die Kids nicht grenzenlos surfen können: „Denn wir haben ja auch eine Verantwortung den Eltern gegenüber, die sich darauf verlassen können müssen, dass ihre Kinder nur altersgerechte Internetseiten besuchen", so Hofman. Gleichzeitig muss die Auswahl an Software und Internetangeboten so gestrickt sein, dass sie für heutige Kinder und Jugendliche interessant ist. Evaluation, um mit dem Software-Trend Schritt zu halten Am Ende sind fünf Bausteine herausgekommen, zwischen denen die Anwender wählen können:  Kommunikation (darunter zum Beispiel SchuelerVZ, Facebook, die Möglichkeit zu Skypen oder eine ausgewählte Linkliste), schulbezogenes E-Learning, Computerspiele, Multimedia mit der Möglichkeit, unterschiedliche Medien kreativ zu gestalten, Fotos oder selbst gedrehte Filme zu bearbeiten und der Baustein über bestimmte patientengerechte Krankheitsinformationen. Die ersten Kids am UKM verfügen über die bislang 25 Notebooks, die der Software-Händler „Lapstore" für wenig Geld und dafür mit der Garantie, defekte Notebooks innerhalb von 24 Stunden auszutauschen, geliefert hat. Und die Meinung unter den Kids ist bislang einhellig: „Super!" „Darauf ruhen wir uns aber nicht aus", betont Josef Hofman. „Wir werden in regelmäßigen Abständen die Kinder und Jugendlichen befragen und das Projekt immer wieder evaluieren." Denn natürlich wollen die Beteiligten dem aktuellen Software-Trend nicht hinterherhinken. Damit auch künftig Kinder und Jugendliche im Krankenhaus online gehen können, hat Herzenswünsche mit der Fachhochschule einen Kooperationsvertrag geschlossen. „Unser Ziel ist es, dauerhaft die Langeweile im Krankenhaus zu bekämpfen und sinnvolle Tätigkeiten mit dem Computer zu ermöglichen – und zwar auf hohem Niveau", betont Röttgering. Herzenswünsche ist ein Verein, der bundesweit schwer kranken Kindern lang ersehnte Wünsche erfüllt. Einen Computer zu besitzen – und sei es nur auf Zeit – dürfte für viele ein großer Wunsch sein. Bildzeile: Janina (14, links) und Ann-Christin (17) gehören zu den Patientinnen, die sich das Notebook während ihres Aufenthalts oft ausgeliehen haben. Mit im Bild: Prof. Dr. Heymut Omran und Wera Röttgering.
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