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Von Experten für Experten: Das Kontinenz- und Beckenbodenzentrum der Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe am Universitätsklinikum Münster (UKM) veranstaltete einen praxisnahen Workshop zu neuesten OP-Methoden in der Urogynäkologie. Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand eine Live-Demonstration eines minimal invasiven OP-Eingriffs zur Stabilisierung des Beckenbodens. Durchgeführt wurde der Eingriff vom renommierten Experten Prof. Dr. Peter von Theobald vom Universitätsklinikum Caen (Frankreich). „Wir freuen uns sehr, dass wir mit Prof. von Theobald einen weltweit anerkannten Beckenbodenspezialisten für unseren Workshop gewinnen konnten“, bekräftige Prof. Dr. Ludwig Kiesel, Direktor der Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe. Unter Leitung von Dr. Olaf Baumann sind seit Jahresbeginn auch am UKM-Kontinenz- und Beckenbodenzentrum OP-Methoden nach neuestem medizinischem Standard etabliert. Zahlreiche Ärztinnen und Ärzte anderer Kliniken nahmen daher an der Live-Demonstration teil, um einen Einblick in schonende OP-Verfahren bei Harninkontinenz und Senkungsbeschwerden zu erhalten.Für niedergelassene Ärztinnen und Ärzte sowie Interessierte und Betroffene organisierte die Frauenklinik zudem einen Informationsabend im TRYP-Kongresshotel, bei dem neben UKM-Experten ebenfalls Professor von Theobald als Referent auftrat. In seinem Vortrag gab er ausführliche Informationen zum Einsatz feiner Kunststoffnetze, die in der operativen Behandlung von Senkungsleiden bereits seit über einem Jahrzehnt zur Anwendung kommen und heute in extrem gewebeschonender Form vorliegen. Mehr als 60 Teilnehmer diskutierten gemeinsam mit den Referenten Therapieoptionen bei Harninkontinenz und Senkungsbeschwerden. „Als zertifiziertes Kontinenz- und Beckenbodenzentrum fühlen wir uns verpflichtet, gerade schwer betroffenen Patientinnen mit Blasenschwäche und anderen Senkungsproblemen durch schonende und moderne Therapien wieder ein normales Leben zu ermöglichen“, unterstrich Dr. Olaf Baumann den Anspruch des Zentrums.
Jede dritte Frau über 50 Jahren leidet unter Harninkontinenz und auch viele junge Frauen sind – insbesondere nach Geburten – von ungewolltem Urinverlust und ständigem Druckgefühl betroffen. Diesen Patientinnen bietet das UKM ein individuelles therapeutisches Gesamtkonzept nach neuesten Standards an. Darüber hinaus evaluiert das Team um Dr. Baumann in einem bisher einzigartigen Studienprojekt die Wirksamkeit neuester OP-Methoden mittels eines neuen Ultraschallverfahrens, dem so genannten Gewebedoppler. So erhoffen sich die Experten eine weitere Optimierung der bisherigen Therapieverfahren.