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Geplante Anmietung in Roxel: UKM will Versorgungslücke schließen

30 Bürger informierten sich über geplante Tagesklinik
ukm/dre
Rund 30 interessierte Bürgerinnen und Bürger besuchten am Donnerstag (4. Februar) eine Informationsveranstaltung in der Bezirksvertretung Roxel: Das Universitätsklinikum Münster (UKM) führt derzeit Verhandlungen mit der Stadt über eine Anmietung der Immobilie an der Schelmenstiege 1 in Roxel. Konkret geht es um die Einrichtung einer Tagesklinik der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie mit zwölf Behandlungsplätzen.

Prof. Dr. Norbert Roeder, Vorstandsvorsitzender und Ärztlicher Direktor des UKM, stellte gemeinsam mit Prof. Dr. Tilman Fürniss, Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des UKM, die geplante Tagesklinik vor. Die Tagesklinik soll als Interimslösung für maximal fünf Jahre im alten nicht mehr genutzten Gebäude der Bezirksvertretung Roxel untergebracht werden. Moderiert wurde die Versammlung von Bezirksbürgermeisterin Elisabeth Westrup.

Nach einer Vorstellung des Projektes durch Prof. Roeder wurden die konkreten Fragen der Bürger beantwortet. Etwa die Frage, ob auch gewalttätige Jugendliche oder Jugendliche mit Drogenproblemen dort behandelt werden: Das wird nicht der Fall sein, betonte Prof. Fürniss mit Nachdruck, da solche Jugendliche nur in anderen dafür spezialisierten Einrichtungen außerhalb von Münster therapiert werden. In der Tagesklinik sollen Kinder und Jugendliche ggf. mit ihren Familien tagsüber bei Erkrankungen wie z.B. Essstörungen, Aufmerksamkeitsdefizitstörung und Depression behandelt werden. Abends und am Wochenende leben die Patienten in ihrem normalen sozialen Umfeld. Insgesamt gab es von den Bürgern auch einen deutlichen Zuspruch für die geplante Tagesklinik, da dadurch ein wichtiges Therapieangebot in Münster erstmalig geschaffen werde.
Hintergrund der geplanten Anmietung: Der Bedarf an tagesklinischen Behandlungsplätzen für Schulkinder und Jugendliche ist groß. In Münster gibt es derzeit keine entsprechende Tagesklinik, so dass Patienten vor Ort nicht angemessen behandelt werden können. Wohnortferne Tageskliniken mit langen, täglichen Fahrtzeiten für Patienten und Eltern sind allenfalls im Einzelfall möglich und fachlich vertretbar.
Das UKM möchte zeitnah diese Versorgungslücke schließen. Da kurzfristig keine geeigneten Räumlichkeiten auf dem Klinikgelände des UKM frei sind oder gebaut werden können, wird eine Interimslösung im ehemaligen Gebäude der Bezirksverwaltung in Roxel angestrebt, bis die Tagesklinik endgültig in unmittelbarer Nähe der Klinik am UKM-Gelände angesiedelt werden kann.
In einer Tagesklinik verbringen die Patienten täglich etwa sechs bis acht Stunden. Sie haben einen strukturierten Tagesablauf mit therapeutischen Maßnahmen wie Einzel- und Familiengesprächen, Kunst- und Gestalttherapie und Bewegungstherapie. Die Kinder und Jugendlichen werden während der mehrwöchigen Behandlung ebenfalls von der klinikeigenen Schule unterrichtet und erhalten Hausaufgabenbetreuung. Die Familien der Patienten sind eng in die Therapie eingebunden.
Am kommenden Dienstag, 9. Februar, gibt es um 18 Uhr eine weitere Informationsveranstaltung für interessierte Bürgerinnen und Bürger: Diese Veranstaltung findet statt in der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie an der Schmeddingstraße 50.

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