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„Die Prognose für Patienten mit Schilddrüsenkrebs ist mit einer fachgerechten Behandlung und Nachsorge heute ausgezeichnet. Das liegt an den zur Verfügung stehenden Therapieoptionen und daran, dass unter den verschiedenen Krebsarten das differenzierte Schilddrüsenzellkarzinom ein relativ gutartigtes ist“, betont Prof. Dr. Dr. Otmar Schober, Direktor der Klinik für Nuklearmedizin am Universitätsklinikum Münster (UKM). Speziell aus diesem Grund freute er sich besonders, dass er mit Gabriele Hoge nun die 2.000 Schilddrüsenkarzinom-Patientin seiner Klinik seit der Gründung im Jahr 1987 begrüßen konnte. „Auch dank der Fortschritte in der Nuklearmedizin ist eine erfolgreiche Therapie bei fast allen Patienten möglich“, erklärt der Nuklearmediziner. Schilddrüsenkrebs ist mit ca. 3000 Neudiagnosen pro Jahr in Deutschland eine eher seltene Erkrankung.Ein Schilddrüsenkarzinom wird in mehreren Schritten behandelt: Nach der Schilddrüsenoperation schließt sich eine Radioiodbehandlung (nuklearmedizinisches Therapieverfahren) an. Hierauf folgen Schilddrüsenhormontherapie und eine genaue Nachsorge. Prof. Dr. Burkhard Riemann, Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin, erklärt die Hintergründe: „Ziel der ersten Radioiodbehandlungen nach der Operation ist die vollständige Entfernung des bei der Operation verbliebenen Schilddrüsenrestgewebes und möglicher Tochterabsiedlungen. Unter der Behandlung mit Radioiod in Verbindung mit engmaschigen ambulanten Kontrolluntersuchungen sind Lebenserwartung und Lebensqualität der Patienten gegenüber der Normalbevölkerung kaum eingeschränkt.“
Neben der optimalen medizinischen Betreuung steht auch die Patienten- und Angehörigeninformation in der Klinik für Nuklearmedizin an erster Stelle: Bereits zum 7. Mal lädt die Klinik für Nuklearmedizin des UKM Patienten mit Schilddrüsenkrebs und ihre Angehörigen zu Information und Gedankenaustausch beim „Münsteraner Patientensymposium Schilddrüsenkrebs“ am 5. Mai ein.
Regelmäßig kommen mehr als 200 Patienten zu dieser Veranstaltung. In diesem Jahr werden unter anderem psychoonkologische Aspekte des Schilddrüsenkarzinoms angesprochen.
Eingebunden in das Symposium ist die Selbsthilfegruppe Schilddrüsenkrebs. Prof. Schober betont: „Gerade der Austausch mit den Patienten selbst ist Voraussetzung für eine auch klinisch orientierte Zentrenbildung.“ Dieses sei an der Universitätsklinik Münster in bundesweit einmaliger Weise gelungen.
Am Mittwoch, 5. Mai, von 18 bis 20 Uhr, berichten nach der Begrüßung durch Prof. Schober neben Prof. Dr. Gereon Heuft, Direktor der Klinik und Poliklinik für Psychosomatik und Psychotherapie, im Vorlesungsgebäude des UKM (L20) daher auch Patienten selbst sowie Vertreter der Selbsthilfegruppe.