Hinweis für Pressevertreter

Bitte richten Sie zur Entlastung unserer Patientenversorgung sämtliche Anfragen zum SARS-CoV-2 (Corona) direkt an die UKM-Unternehmenskommunikation.

Bitte beachten Sie, dass Sie sich nur in Abstimmung mit der UKM-Unternehmenskommunikation auf dem UKM-Klinikgelände aufhalten und auch nur mit einer gültigen Drehgenehmigung auf dem UKM-Klinikgelände drehen dürfen.


Anja Wengenroth
Pressesprecherin
T +49 251 83-55800
M +49 170 5420566  
anja.wengenroth@ukmuenster.­de

 

„YopM“ unterwandert Immunabwehr: ICAAC-Award an Dr. Christian Rüter

Dr. Christian Rüter (Foto: privat)
mfm / tw
Münster (mfm/tw) - Es ist ein bakterielles Protein mit dem Namen YopM, das Dr. Christian Rüter beschäftigt – wegen einer ganz besonderen Fähigkeit: Es durchdringt selbstständig Zellwände und ist in der Lage, die angeborene Immunantwort herunterzufahren. Für sein Abstract zur Forschung wurde Rüter nun auf der 49. Interscience Conference on Antimicrobial Agents and Chemotherapy (ICAAC) in San Francisco mit dem Committee Award geehrt. Der Preis für den Mitarbeiter des Instituts für Infektiologie der Universität Münster ist mit 2.500 Dollar dotiert.
„Normalerweise können Proteine die semipermeablen, also nur teilweise durchlässigen Zellmembranen nicht einfach durchdringen“, erklärt Rüter – „sie müssen durch spezielle Mechanismen gezielt aufgenommen werden.“ YopM dagegen sei ein sogenanntes „Cell penetrating peptide“, das unabhängig in die Zellen des Körpers eindringen und dort die Immunabwehr schwächen könnte. Das Protein steht nicht allein: Insgesamt gibt es sechs „Yops“ pathogener Yersinien – zu dieser Bakteriengruppe gehört etwa Yersinia pestis, der Erreger der Lungen- und Beulenpest. Die molekulare Funktion von YopM sei im Gegensatz zu der seiner „Geschwister“ aber in der Forschungsliteratur nur unzureichend beschrieben.
Durch den neu entdeckten Mechanismus der Zellpenetration könnte YopM Einfluss auf die angeborene Immunantwort des gesamten Körpers nehmen und einige Ungereimheiten der Rolle YopMs während einer Infektion erklären. Allerdings basieren die Erkenntnisse bisher nur auf Zellkulturmodellen (in vitro), nun müssen sie im Tiermodell (in vivo) weiter untersucht und bestätigt werden.
Bedeutend ist die Forschung nicht zuletzt aufgrund des enormen therapeutischen Potentials, das Rüter und seine Kollegen in YopM vermuten: „Bei Krankheiten wie der rheumatoiden Arthritis, die durch eine Überproduktion bestimmter entzündungsfördernder Proteine gekennzeichnet sind, könnte YopM helfen“, sagt der Forscher. Zurzeit werde die mögliche Anwendung in Kooperation mit der Arbeitsgruppe des münsterischen Molekularmediziners Prof. Dr. Thomas Pap untersucht, die ersten Ergebnisse seien vielversprechend.   
Das Abstract, für dessen Vorstellung Rüter ausgezeichnet worden ist, trägt den Titel “Cell-Penetration and Down-Regulation of Pro-Inflammatory Cytokines by a Gram-negative Bacterial Effector Protein”. Insgesamt wurden sechs Abstracts in verschiedenen interdisziplinären Forschungsfeldern, bei Rüter in der Infektionsimmunologie, prämiert.
Zurück
 
 
 
 

Folgen Sie uns bei Twitter

Alles rund um die Universitätsmedizin Münster finden Sie unter  twitter.com/UK_Muenster.