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Das Universitätsklinikum Münster (UKM) ist auf ein Auftreten der so genannten „Neuen Grippe“ (A/H1N1-Virus) optimal vorbereitet: „Unsere entsprechenden Pläne und Verfahrensanweisungen wurden bereits direkt nach dem erstmaligen Auftreten von Fällen der „Neuen Grippe“ im April aktualisiert. Sollte ein Patient erkranken oder ein Verdachtsfall vorliegen, greifen diese Sicherheitsvorkehrungen unmittelbar“, erklärt Prof. Dr. Norbert Roeder, Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender des UKM. Bislang haben sich überprüfte Verdachtsfälle zwar nicht bestätigt, aber nicht zuletzt der Ausbruch an der japanischen Schule in Düsseldorf hat gezeigt, dass wir auch im Münsterland auf ein mögliches Auftreten des Virus vorbereitet sein müssen, wenngleich kein Grund zur Panik bestehe, so Roeder.In einem für alle UKM-Mitarbeiter verfügbaren und regelmäßig aktualisiertem Infektionshandbuch sind die zu ergreifenden Maßnahmen, entsprechend den Vorgaben des Robert-Koch-Institutes (RKI), detailliert beschrieben, zusätzlich wurden mehrere Schulungen für Ärzte und Pfleger durchgeführt. Bei Auftreten eines Verdachts bzw. bei der Ankündigung eines betroffenen Patienten werden umgehend die diensthabenden Ärzte des Institutes für Mikrobiologie (Direktor: Prof. Dr. Georg Peters) und des Institutes für Hygiene (Direktor: Prof. Dr. Helge Karch) informiert. Sie bilden das gemeinsame „Clearing Team“: Hierbei werden ein Schnelltest für das Influenza-Virus durchgeführt, praktische Handlungsanweisungen zum hygienischen Umgang besprochen, die Schutzmaßnahmen (Isolation, Schutzkleidung) für Patienten und Personal eingeleitet und unmittelbar das Gesundheitsamt Münster informiert. Bei positiven Proben werden diese am Institut für Mikrobiologie bestätigt und parallel an das Robert-Koch-Institut zur weiteren Überprüfung geschickt. Die diensthabenden Ärzte der Mikrobiologie und Hygiene sind an jedem Tag der Woche 24 Stunden erreichbar. Im Bedarfsfall führen die UKM-Institute die Schnelltests auch für andere Krankenhäuser der Region auf Anfrage des Gesundheitsamtes durch.
Für die direkte medizinische Versorgung am UKM stehen zwei Infektionsstationen (eine für Kinder, eine für Erwachsene) mit bis zu je 20 Plätzen zur Verfügung. Sollte ein Patient nicht direkt auf den Infektionsstationen aufgenommen werden können, wird er beim Eintreffen unmittelbar in ein isoliertes Zimmer aufgenommen, dort werden die entsprechenden Schutzmaßnahmen eingeleitet.
„Zudem haben wir ausreichend entsprechende Schutzkleidung und Tamiflu vorrätig, um zeitnah eine optimale Versorgung zu gewährleisten“, erklärt Privat-Dozent Dr. Alexander Friedrich vom Institut für Hygiene. Für allgemeine Informationen für die Bevölkerung zur „Neuen Grippe“ verweist er auf die Informationsangebote des Gesundheitsamtes Münster (www.muenster.de/stadt.) und das spezielle Informationsangebot des Robert-Koch-Institutes (www.rki.de) mit den wichtigsten Hinweisen für die individuellen Hygienemaßnahmen.