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Unterstützung für die Erforschung der männlichen Unfruchtbarkeit: Mit 10.000 Euro fördern die Deutsche Gesellschaft für Andrologie (DGA) und das Pharmaunternehmen Bayer Vital eine Studie des münsterschen Forschers Dr. Frank Tüttelmann. Der Wissenschaftler befasst sich am Institut für Humangenetik von Universität Münster und Universitätsklinikum Münster mit der Entstehung der Oligozoospermie, einer krankhaften Spermienveränderung. Der Forschungsbeauftragte der DGA, Prof. Dr. Andreas Meinhardt, übergab Tüttelmann den Preis auf der DGA-Jahrestagung in Freiburg.Das prämiierte Projekt wird in enger Kooperation mit dem Centrum für Reproduktionsmedizin und Andrologie durchgeführt, wo die Männer mit unerfülltem Kinderwunsch behandelt werden. Dr. Frank Tüttelmann untersucht mithilfe von FISH-Studien (fluorescence in situ hybridisation) die Anzahl individueller DNA-Abschnittskopien (Copy Number Variants, CNV) in Spermien infertiler Probanden. Dadurch soll geklärt werden, ob regelmäßige Unterschiede im Vergleich zu gesunden Männern auftreten. Wenn manche dieser CNV nicht erwartungsgemäß auftreten, so die Hypothese des Preisträgers, wäre das eine mögliche Erklärung für die Entstehung der Oligozoospermie und der erblichen Weitergabe dieses Defekts. In der Konsequenz könnte auch ein erhöhtes Risiko für Erkrankungen bei den Kindern der Betroffenen vorliegen. Die CNV-Analyse vor künstlicher Befruchtung könnte damit zur Präventionsmaßnahme werden.
Die Forschungsförderung von DGA und Bayer Vital soll Projekte junger Forscher zur Männergesundheit voranbringen. Sie wurde in diesem Jahr bereits zum vierten Mal vergeben. Die Bayer Vital GmbH vertreibt in Deutschland die Produkte der in der Bayer HealthCare AG zusammengeführten Divisionen Animal Health, Consumer Care, Diabetes Care und Bayer Schering Pharma.