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Münster (ukm/dre). Arthrose, degenerative Veränderungen des Alters, Fehlstellungen und entzündliche rheumatische Erkrankungen können schmerzhafte Auswirkungen auf die Knie haben. In Deutschland erhalten deshalb jährlich etwa 150.000 Patienten ein künstliches Kniegelenk. Welche Optionen des Gelenkersatzes es gibt, wie ein Eingriff abläuft und was man als Betroffener für den eigenen Heilungsverlauf tun kann, darüber klärt die Klinik und Poliklinik für Allgemeine Orthopädie und Tumororthopädie des Universitätsklinikums Münster (UKM) am 23. September (Mittwoch) in einer Vortragsveranstaltung auf. Betroffene und Interessierte können sich ab 18 Uhr im Lehrsaalgebäude an der Albert-Schweitzer-Straße (Hörsaal L 20) informieren und im Anschluss ihre Fragen stellen. Der Eintritt ist kostenfrei.Dr. Steffen Höll, Referent der Abendveranstaltung, ist als Sektionsleiter Endoprothetik der Klinik und Poliklinik für Allgemeine Orthopädie und Tumororthopädie Experte auf dem Gebiet des Kniegelenkersatzes. Zu den Behandlungsoptionen des Orthopäden zählen neben dem Teilgelenkersatz, bei dem nur der erkrankte Teil des Kniegelenkes ersetzt wird, die Implantation von Vollprothesen bis hin zur komplexen Revisionsoperation, wenn das verschlissene Kunstgelenk nach Jahren ausgetauscht werden muss. „Man kann sagen, dass es heute für jeden Patienten das passende Kunstgelenk gibt. Für lokale Schädigungen, die nur einen bestimmten Gelenkanteil betreffen, muss man heute nicht mehr das ganze Gelenk ersetzen. Dafür gibt es moderne Implantate und Operationstechniken“, erläutert Dr. Höll den aktuellen Entwicklungsstand seines Fachgebiets.
Eine schnelle Genesung beginne schon vor der Operation mit einer guten Beratung für den Patienten, betont Höll: „Die Auswahl des optimalen Kunstgelenks und der richtigen Implantatstechnik muss für jeden Menschen individuell geklärt und besprochen werden: Faktoren wie das Alter, die Anatomie, die Knochenqualität, aber auch Grunderkrankungen und das Bedürfnis nach Bewegung und Aktivität spielen eine Rolle. Dies gilt es mit dem Patienten vorher ausführlich zu besprechen und ihm die Vorteile und Nachteile der verschiedenen Prothesen und Implantationstechniken zu vermitteln.“ Zu diesem Zweck bietet die Klinik mittwochs und freitags regelmäßig eine Endoprothetik-Sprechstunde an (Anmeldung unter 0251 / 83- 4 78 87).
Zu den Behandlungsangeboten der UKM-Klinik zählt der auch routinemäßige Einsatz von Knieendoprothesen, die aus einem speziellen Material gefertigt sind: Die Zirkonium-Niob-Legierung „Oxinium“ wurde vor rund zehn Jahren entwickelt. Sie verbindet mit ihrer patentierten keramisierten Oberflächenveredelung die Vorteile der gängigen Werkstoffe Metall und Keramik. „Oxinium“ ist elastisch und bruchfest wie Metall. Gleichzeitig ist der Werkstoff wie Keramik höchst abriebresistent und besitzt sehr gute Gleiteigenschaften. Das Material ist darüber hinaus für Metallallergiker eine Alternative.
Die UKM hat umfangreiche Erfahrungen auf dem Gebiet der Endoprothetik. Jährlich werden dort rund 500 künstliche Knie- und Hüftgelenke eingesetzt. Zu den Schwerpunkten zählen minimal-invasive Eingriffe, knochensparende Hüft- und Knieimplantate, kreuzbanderhaltende und –ersetzende Knieprothesen bis hin zu komplexen Revisions- und tumorchirurgischen Eingriffen an den großen Gelenken. Termin: Schmerzen im Kniegelenk?
Info-Veranstaltung der Orthopädie des Universitätsklinikums Münster
Zeit: 23. September, 18 Uhr
Ort: Lehrsaalgebäude an der Albert-Schweitzer-Straße, Hörsaal L 20