Unterstützung im Kampf gegen Krebs bekommen die Kinderonkologen des UKM (Universitätsklinikum Münster) jetzt durch ein zweites Gerät mit dem vielversprechenden Namen „Prodigy“ (deutsch: Wunderkind). Möglich wurde der Einsatz dank der Finanzierung (mehr als 220.000 Euro) durch die Kinderkrebshilfe Münster e.V..
„Krebszellen können sich tarnen und bleiben dann unsichtbar für das Immunsystem“ sagt Prof. Claudia Rössig, Direktorin der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin – Pädiatrische Hämatologie und Onkologie. Bei dem neuen Verfahren werden mithilfe des Gerätes zunächst körpereigene Abwehrzellen aus dem Blut von Patienten isoliert, aktiviert und mit einer Erkennungshilfe, einem sogenannten CAR (Chimeric Antigen Receptor), ausgestattet. Die so „aufgerüsteten“ Zellen werden dann dem Patienten zurückgegeben. „Die CARs ermöglichen den T-Zellen eine gezielte Erkennung und Abwehr der Leukämiezellen“, erklärt Prof. Rössig.
Das erste, ebenfalls aus Spendengeldern finanzierte, „Prodigy“-Gerät steht seit Dezember 2016 in den Räumen der Transfusionsmedizin bereit. Mit seiner Hilfe sammeln die Experten im Rahmen einer deutschlandweiten klinischen Studie Daten zur Wirkung des neuen Therapieverfahrens bei Patienten mit ALL (akuter lymphoblastischer Leukämie) oder Lymphomen. Das zweite Gerät soll nun genutzt werden, um weitere Einsatzmöglichkeiten zu prüfen. „Ich freue mich, dass wir nun durch das zusätzliche ,Prodigy‘ eine Möglichkeit haben, diesen vielversprechenden Therapieansatz auch für die Behandlung weiterer Krebserkrankungen des Kindesalters in klinischen Studien weiterzuentwickeln“, so Prof. Rössig.
Die Patenschaft für das neue „Wunderkind“ hat die Kinderkrebshilfe Münster Jürgen Jendreizik übertragen, dem Vorsitzenden von „Läuferherz e.V.“