Programm zur Früherkennung von Brustkrebs an 85 NRW-Standorten betroffen
Münster – Das Mammographie-Screening zur Früherkennung von Brustkrebs wird wegen der Corona-Krise ab Montag (30. März) ausgesetzt. Eine entsprechende Entscheidung des Gemeinsamen Bundesausschusses in Abstimmung mit dem Bundesgesundheitsministerium gilt auch für die 22 Screening-Einheiten an den 85 Standorten in Nordrhein-Westfalen. „Dieser Stopp ist angesichts der Nutzen-Schaden-Abwägung zwischen einem verschobenen Untersuchungstermin für das Screening und dem Risiko einer Infektion unvermeidlich, um die COVID-19-Pandemie einzudämmen“, so Prof. Dr. Walter Heindel, Leiter des Referenzzentrums Mammographie und Direktor des Instituts für Klinische Radiologie am Universitätsklinikum Münster.
Bereits zum Screening eingeladene Frauen können den dort genannten Termin ignorieren, weitere Aufforderungen werden bis zum 30. April nicht versandt. Danach werden die ausgesetzten Einladungen umgehend nachgeholt. Frauen, die erst jüngst zur Untersuchung waren und bei denen ein auffälliger Befund festgestellt wurde, erhalten unverändert eine Abklärungsdiagnostik. Frauen mit akut auffälligen Befunden können sich wie bisher an die Frauenärzte ihres Vertrauens oder an ein zertifiziertes Brustzentrum wenden.
Alle Frauen, die infolge der befristeten Aussetzung des Einladungswesens keine Einladung zum Mammographie-Screening bis 30.April erhalten haben, behalten ihren Leistungsanspruch. Dies gilt insbesondere auch, wenn sie zum Ende der Aussetzung der Einladungen bereits das 70. Lebensjahr vollendet haben.
Das Referenzzentrum Mammographie am Universitätsklinikum Münster ist eines der fünf nationalen Referenzzentren in Deutschland und seit 2005 für das Mammographie-Screening in Nordrhein-Westfalen zuständig. Zu seinen Aufgaben gehören die Koordination, Qualitätssicherung, Evaluation und wissenschaftliche Begleitung des Programms. Die Screening-Einheiten Münster-Nord/Warendorf an der Königstraße und Münster-Süd/Coesfeld im Clemenshospital am Düesbergweg laden Frauen im Rahmen der Regelversorgung zur Früherkennung ein. Das Mammographie-Screening wird deutschlandweit von 95 Screening-Einheiten an rund 400 Standorten angeboten. Pro Screeningrunde nehmen in NRW mehr als 1,3 Mio. Frauen teil.