Mit Beginn der Corona-Pandemie wurde die Vorstufe des Virtuellen Krankenhauses zur Behandlung von schwer an COVID-19 Erkrankten gestartet. Nun wurde das zweitausendste Telekonsil durchgeführt. Insgesamt haben mehr als 300 Patientinnen und Patienten bereits von der Bereitstellung der intensivmedizinischen und infektiologischen Expertise der Universitätskliniken Aachen und Münster profitiert. Aktuell nehmen 39 Krankenhäuser die telekonsiliarische Beratung regelmäßig in Anspruch.
Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann zeigt sich zufrieden: „Dass das Virtuelle Krankenhaus so gut angenommen wird, zeigt einmal mehr, wie wichtig die digitale Vernetzung im Gesundheitswesen ist. Wir haben mit der Vorstufe des Virtuellen Krankenhauses Strukturen geschaffen, die es uns erlauben, fachmedizinische Expertise überall im Land gleichermaßen verfügbar zu machen. Denn eines ist klar: Ob man in der Stadt oder auf dem Land lebt, darf beim Zugang zu Spitzenmedizin keine Rolle spielen.“
Univ.-Prof. Dr. med. Gernot Marx, Klinikdirektor für Operative Intensivmedizin und Intermediate Care der Universitätsklinik Aachen und verantwortlich für die Leitung und Steuerung der Vorstufe des VKh.NRW, bestätigt: „Die aktuellen Zahlen machen deutlich, wie hoch der Beratungsbedarf bei COVID-19 ist. Sie zeigen, dass Nordrhein-Westfalen mit dem Konzept des Virtuellen Krankenhauses den richtigen Weg eingeschlagen hat. Werfe ich einen Blick in die Zukunft, so bin ich deswegen sehr optimistisch, dass wir in Nordrhein-Westfalen gut gerüstet sind, sollte es eine weitere Corona-Welle geben.“
Univ.-Prof. Dr. med. Hugo Van Aken, Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums Münster, ergänzt: „Ganz besonders freuen wir uns, dass es uns über das Virtuelle Krankenhaus gelingt, die Patientinnen und Patienten weiter wohnortnah zu versorgen: Ein Großteil der stationär aufgenommenen Erkrankten kann im Krankenhaus vor Ort verbleiben. Sollte doch eine Verlegung notwendig werden, so erfolgt diese passgenau und zeitnah.“
Mit dem Virtuellen Krankenhaus etabliert das Land Nordrhein-Westfalen derzeit ein sektorenübergreifendes telemedizinisches Netzwerk, das in absehbarer Zeit ein fester Bestandteil der Regelversorgung werden soll. Damit wird ein zentraler Baustein für die medizinische Versorgung geschaffen, mit dem fachärztliche Expertise, die ansonsten nur an spezialisierten Kliniken oder medizinischen Expertenzentren vorgehalten werden kann, digital im gesamten Land verfügbar gemacht. Hierzu wurde im vergangenen Herbst die Virtuelles Krankenhaus NRW gGmbH (VKh.NRW gGmbH) als gemeinnützige Trägergesellschaft gegründet. Sukzessive werden im Rahmen des Virtuellen Krankenhauses weitere Krankheitsbilder behandelt werden beziehungsweise Fachdisziplinen hinzukommen: Seltene Erkrankungen, Lebermetastasen, therapierefraktäre Herzinsuffizienz, Infektiologie und Intensivmedizin.
Das nordrhein-westfälische Gesundheitsministerium fördert den Aufbau der VKh.NRW gGmbH und den Pilotbetrieb bis Mitte 2023 mit rund 11,5 Mio. Euro. Für die erforderlichen Investitionen im IT-Bereich stehen für die Krankenhäuser in Nordrhein-Westfalen weitere Förderprogramme bereit, so zum Beispiel für die Anschaffung von Televisitenwagen. Auch das Krankenhauszukunftsgesetz (KHZG) sieht Fördermittel für Krankenhäuser vor.
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