Es war bis heute sicher kein einfacher Weg durch die Corona-Pandemie, aber der Blick auf die vergangenen 18 Monate stimmt die Verantwortlichen der Stadt und der münsterschen Krankenhäuser positiv: Von 9.902 Corona-positiven Bürgern gelten 9.585 als genesen, insgesamt 1.208 PatientInnen wurden seit Frühjahr 2020 bis heute wegen COVID-19 stationär behandelt. Viele von ihnen – wenn leider auch nicht alle – konnten im Anschluss an ihre Behandlung nach Hause oder in die Reha entlassen werden. Wie zehrend die physische und psychische Belastung für das medizinische Personal aufgrund der Länge und Besonderheit der Erkrankung sowie der speziellen Hygiene- und Lagerungsmaßnahmen waren, ist mittlerweile ebenso bekannt wie die Belastung für Betroffene durch eingeschränkte Besuchsmöglichkeiten. „Wir möchten nicht nur allen Mitarbeitenden in den Krankenhäusern für ihren unermüdlichen Einsatz Respekt und Anerkennung zollen, sondern auch allen Patientinnen und Patienten und ihren Angehörigen dafür danken, dass sie die Hygienemaßnahmen in den Kliniken mitgetragen haben und das auch weiterhin tun. Ein großer Dank gilt zudem auch den Bürgerinnen und Bürgern dafür, dass sie uns und all unseren Mitarbeitenden ihr Vertrauen geschenkt haben“, sagt der Ärztliche Direktor des UKM, Prof. Hugo Van Aken, stellvertretend für alle sechs Krankenhäuser in Münster. Van Aken ist seit März 2020 als ständiger Vertreter der Krankenhäuser Mitglied des Krisenstabs der Stadt Münster; regelmäßig haben sich die Ärztlichen Direktoren der Häuser dafür in einem eigenen Gremium ausgetauscht. „In der Pandemie ist die Zusammenarbeit der Krankenhäuser in Münster noch mal deutlich enger geworden“, sind sich Prof. Christoph Bremer (St. Franziskus-Hospital), Prof. Peter Feindt (Clemenshospital), Prof. Rüdiger Horstmann (Herz-Jesu-Krankenhaus), Dr. Peter Kalvari (EVK) und Prof. Jörn Steinbeck (Raphaelsklinik) mit Van Aken einig.
Auch Oberbürgermeister Markus Lewe, der sich ebenso wie der Krisenstabsleiter der Stadt Münster, Wolfgang Heuer, regelmäßig ein Bild von der Situation in den Krankenhäusern verschaffte, weiß durch persönliche Gespräche von den großen Anstrengungen aller Beteiligten. „Gemeinsam haben alle in Münster dazu beigetragen, dass wir seit anderthalb Jahren verhältnismäßig gut durch die Pandemie kommen. Auch wenn wir in der erfreulichen Lage waren, nie an die absolute Grenze der Kapazitäten in den Krankenhäusern zu kommen, bedeutet das dennoch, dass sehr viel medizinisches Personal einen sehr großen persönlichen Einsatz geleistet hat, um jedes einzelne Menschenleben zu retten. Im Namen der Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt danke ich heute allen, die sich in unseren Krankenhäusern engagiert haben, insbesondere den Pflegekräften, Ärztinnen und Ärzten. Ich bin stolz darauf, dass wir uns hier auch in schwierigen Zeiten auf ein stabiles Gesundheitssystem mit herausragender Medizin und Pflege verlassen können.“
Ein weiterer Grund, weshalb Münster, zu Jahresbeginn wochenlang Spitzenreiter mit der niedrigsten Inzidenz in NRW, aktuell gut dasteht: Bereits 92,9 Prozent der erwachsenen Münsteraner – und damit natürlich auch die Mitarbeitenden der Krankenhäuser in Münster – haben nach einer Befragung die vollständige Impfung erhalten, weitere 3,6 Prozent wollen sich sicher noch impfen lassen. „Der Zuspruch der Familien für die Impfung von Kindern und Jugendlichen stimmt uns optimistisch, dass wir auch in der jüngeren Bevölkerungsgruppe eine sehr gute Quote erreichen werden“, sagt Krisenstabsleiter Heuer.
Dennoch, so appellieren nicht nur die Ärztlichen Direktoren der münsterschen Krankenhäuser, sei mit Blick auf die anstehende kalte Jahreszeit, in der Atemwegsinfekte und die Grippe typischerweise Hochsaison haben, weiter Durchhaltevermögen gefragt. „In den kommenden Monaten ist vor allem die Eigenverantwortung jedes und jeder einzelnen gefragt. Durch einen sensiblen Umgang mit Kontakten und vor allem durch die Schutzimpfung ist die Fortsetzung des guten Weges der letzten 18 Monate möglich. Mit etwas Glück biegt die Pandemie dann in naher Zukunft in ihre Schlussrunde ein“, so Heuer.
Folgende Personen waren dabei (v.l.):
- Herz-Jesu-Krankenhaus Münster-Hiltrup: Prof. Dr. Rüdiger Horstmann (Ärztlicher Direktor)
- Clemenshospital: Prof. Dr. Peter Feindt (Ärztlicher Direktor)
- Wolfgang Heuer (Dezernent und Leiter des Krisenstabs)
- UKM: Univ.-Prof. Dr. med. Dr. h.c. Hugo Van Aken (Vorstandsvorsitzender, Ärztlicher Direktor)
- Markus Lewe (Oberbürgermeister)
- EVK - Münster Alexianer Johannisstift: Dr. Peter Kalvari (Ärztlicher Direktor)
- Raphaelsklinik: Prof. Dr. Jörn Steinbeck (Ärztlicher Direktor)
- St. Franziskus-Hospital Münster: Prof. Dr. Christoph Bremer (Ärztlicher Direktor)