Wenn die Kommunikation mit dem betreuenden Arzt nicht funktioniert, Unmut herrscht oder Redebedarf besteht – dann können am UKM (Universitätsklinikum Münster) unabhängige Patientenfürsprecher hinzugezogen werden. „Oftmals handelt es sich um Klagen über Kommunikationsprobleme, Missverständnisse über die Gründe für diagnostische oder therapeutische Maßnahmen, Beschwerden über die Hygiene oder zu unrichtig empfundenen Angaben in Arztbriefen“, erzählt der ehemalige Patientenfürsprecher Prof. Karl Heinz Rahn, der nach 17 Jahren Ehrenamt nun das Zepter an drei Nachfolger übergeben hat. Damit engagieren sich Prof. Gerhard Brodner, Prof. Thomas Prien und Norbert Schöppner jetzt ehrenamtlich als Vertrauenspersonen für Patienten am UKM und sind im Gegensatz zu den Mitarbeitenden des Lob- und Beschwerdemanagements, die einen Großteil der Nachrichten erhalten, keine Beschäftigten des Klinikums. Ihr Ziel ist klar formuliert: Sie erarbeiten Lösungsvorschläge, um die Situation im Interesse der Patienten zu verbessern – teils im Einzelgespräch, an anderen Stellen sind vermittelnde Gespräche zwischen dem zuständigen Arzt und dem Patienten notwendig.
Der heute 83 Jahre alte Karl Heinz Rahn begann nach langjähriger Tätigkeit als Direktor der Medizinischen Klinik D und Ärztlicher Direktor des UKM sein Ehrenamt nach den Worten „Sie sollten auch einmal auf der anderen Seite des Tisches sitzen“ des damaligen Direktors der Chirurgischen Klinik und Beauftragten des UKM für Patientenbeschwerden, Prof. Hermann Bünte. In den 17 Jahren folgten 72 Einsätze; seine ausgewiesene berufliche Expertise unterstütze ihn häufig dabei, Unklarheiten und Missverständnissen entgegenzuwirken. Von dem neuen Fürsprecher-Trio ist Norbert Schöppner im Gegensatz zu seinen Kollegen der einzige ohne medizinischen Hintergrund, er war zuvor als Direktor des Amtsgerichts in Münster tätig. „Ich habe die Aufgabe des Patientenfürsprechers gemeinsam mit den beiden weiteren Kollegen übernommen, weil ich glaube, dass ich mit einem gewissen Maß an Lebenserfahrung, Einfühlungsvermögen und der Bereitschaft, anderen zuzuhören vielen Patienten und Patientinnen bei Problemen im Klinikalltag helfen kann“, so Schöppner.
Dass das Ehrenamt von hoher Relevanz ist, weiß auch der Ärztliche Direktor des UKM, Prof. Hugo Van Aken. „Die Patientenfürsprecher stehen als neutrale Vertrauenspersonen unseren Patienten zur Seite, wenn diese und ihre Angehörigen Unterstützung in schwierig empfundenen Situationen benötigen“, sagte Van Aken bei der Verabschiedung von Prof. Karl Heinz Rahn, dem er insbesondere für das „vertrauensvolle und langjährige Engagement“ dankte. „Wir freuen uns, dass wir mit Prof. Gerhard Brodner, Prof. Thomas Prien und Norbert Schöppner drei neue Vertrauenspersonen für unsere Patienten gewinnen konnten“, so der Ärztliche Direktor.