Beim diesjährigen Kongress der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN), der seit Mittwoch noch bis einschließlich morgen Pandemie-bedingt online stattfindet, wurde das interprofessionelle Parkinson-Team der Klinik für Neurologie mit Institut für Translationale Neurologie am UKM (Universitätsklinikum Münster) heute mit dem DGN-Pflegepreis geehrt. Das Team belegte in dem Wettbewerb dazu den dritten Platz.
Ausgezeichnet wurde das Team für das Konzept einer kombinierten Pflege- und interprofessionellen Visite für Parkinsonpatient*innen, an der standardmäßig Ärzt*innen, Pflegende und Fachtherapeut*innen zum Beispiel der Physio-, Ergo- oder Logopädie teilnehmen. „Die Schnittstelle innerhalb der jeweiligen Teams und zwischen den verschiedenen Fachdisziplinen, die an der Parkinsonversorgung beteiligt sind, wurde durch die neu gestaltete Visite entscheidend verbessert“, sagt Jan Röttgers, Advanced Practice Nurse (APN) der Neurologie, der die Bewerbung schriftlich bei der DGN eingereicht hatte. „Besonders bei komplexeren Patient*innen mit Morbus Parkinson ist der interprofessionelle Austausch wichtig und die Visite gewinnt durch die neue organisatorische und inhaltliche Struktur an Effektivität.“
Im Fokus stehen Patient*innen mit erhöhtem Versorgungsbedarf, also diejenigen, die neben der Parkinson-Grunderkrankung noch mindestens eine weitere schwerwiegende Begleiterkrankung haben. APN Röttgers fällt auf der Station dabei eine moderierende Rolle zwischen den einzelnen Disziplinen und Akteuren zu. Viktoria Brening, Parkinson Nurse am UKM, ist ebenfalls festes Mitglied in der Visite und unterstützt mit ihrem Expertenwissen über die chronische Erkrankung. Eine erste Evaluation der kombinierten Visite hat ergeben, dass der interdisziplinäre Austausch zu einem „Mehr“ an Fachwissen über die Patient*innen führt. Besonders Probleme in den Bereichen „Ernährung“ und „Mobilität“ konnten frühzeitiger identifiziert und angegangen werden.