Ein Aufenthalt im Krankenhaus kann für demente Patienten sehr verwirrend sein. Wer sich ohnehin schlecht orientieren kann, wird durch die neue Umgebung und die vielen fremden Menschen in der Patientenversorgung zusätzlich verunsichert. Das Demenzsensible Krankenhaus am UKM sorgt fortlaufend dafür, dass sich durch den notwendigen Krankenhausaufenthalt nicht auch noch eine kognitive Verschlechterung einstellt. „Wir hatten schon lange vor, ein speziell auf die Bedürfnisse von dementen Patienten ausgerichtetes Krankenzimmer einzurichten“, sagt Prof. Thomas Duning, Leiter des Demenzsensiblen Krankenhauses. „Dank der großzügigen finanziellen Zuwendung von Herrn Brück konnten wir nun die Idee unseres „Baumzimmers“ umsetzen. Es wurde nach den aktuellen Leitlinienempfehlungen eingerichtet und umgesetzt. Außerdem blieb sogar noch Geld, um für das ganze UKM 50 sogenannte „Demenzboxen“ mit verschiedenen Beschäftigungsmaterialien zur kognitiven Aktivierung anschaffen“, so Duning. Und die stellvertretende Pflege-Teamleitung des Demenzsensiblen Krankenhauses, Janina Santos Cid, ergänzt, dass das Zimmer nicht nur vor-erkrankten Demenzpatienten offensteht, sondern auch Patienten, die vo-rübergehend an einem Delir (akute Verwirrtheit, etwa in Folge einer Operation) erkrankt sind.
Das „Baumzimmer“ trägt seinen Namen, weil das Foto eines großen Baumes außen weithin sichtbar an der Tür hängt - so erkennen es Patienten direkt wieder. Innen fördert die spezielle farbliche Gestaltung die Orientierung und Bilder aus den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts zieren die Wände. Bewegungsmelder, Klingelmatten auf dem Fußboden und eine spezielle Beleuchtung sollen die Sturzgefahr senken. Im Zimmer sind viele Kleinigkeiten eingebaut, die es dementen Patienten erleichtert, sich in der für sie unbekannten Umgebung zurechtzufinden.
Spender Hermann Brück freut sich, dass das „Baumzimmer“, in dem seit Mitte Dezember schon die ersten Patienten untergebracht werden, so gut ankommt. „Ältere Patienten verdienen einen Krankenhausaufenthalt, der sie nicht noch zusätzlich durcheinanderbringt. Sie sollen ihre Kraft auf ihre Genesung verwenden können. Das finanziell zu unterstützen, war mir ein großes Anliegen.“