Tumoren des Zentralen Nervensystems sind nach den Leukämien die zweithäufigsten Krebserkrankungen des Kindes- und Jugendalters. Die Tumoren entstehen im Gehirn oder Rückenmark.
PD Dr. Ronald Sträter
roland.straeter(at)ukmuenster(dot)de
Tumoren des Zentralen Nervensystems sind nach den Leukämien die zweithäufigsten Krebserkrankungen des Kindes- und Jugendalters. Die Tumoren entstehen im Gehirn oder Rückenmark.
Man unterscheidet viele Arten von Hirntumoren, darunter niedrigmaligne Gliome (Astrozytome, Gangliogliome, Oligodendrogliome), hochmaligne Gliome, primitive neuroektodermale Tumore (PNET, darunter das Medulloblastom), Ependymome und Kraniopharyngeome.
Krankheitssymptome entstehen — auch bei langsam wachsenden Hirntumoren — dadurch, dass der knöcherne Schädel nur begrenzt Raum bietet. Das Tumorgewebe und die begleitende Schwellung üben Druck auf das Hirngewebe aus. Hirndruck fällt durch Kopfschmerzen und Nüchternerbrechen auf. Darüber hinaus können schon kleinere Tumoren durch die Ausdehnung auf wichtige Hirnregionen zu Lähmungserscheinungen und Störungen des Gangbilds, Seh- und Konzentrationsvermögens, des Bewusstseins oder der Sprache führen. Ein weiteres Krankheitszeichen können Krampfanfälle sein.
Zur Diagnosestellung eines Hirntumors werden nach einer sorgfältigen körperlichen Untersuchung bildgebende Verfahren wie die Computertomographie und Magnetresonanztomographie eingesetzt. Damit lässt sich die Lage und Größe des Tumors und seine Abgrenzung gegenüber Nachbarstrukturen einschätzen. Bei einigen Tumoren sind diese bildgebenden Untersuchungen für die Diagnosestellung ausreichend. In der Mehrzahl der Fälle muss jedoch eine feingewebliche Untersuchung aus einer Gewebeprobe (Biopsie) vorgenommen werden.
Die Therapie unterscheidet sich erheblich bei den verschiedenen Tumorarten. Häufig erfolgt eine operative Entfernung des Tumors. Darüber hinaus werden bei einigen Tumoren Bestrahlung und Chemotherapie eingesetzt. Die Auswahl der entsprechenden Therapieverfahren berücksichtigt dabei auch, ob der Tumor vollständig entfernt werden kann, ohne dass aufgrund seiner Lage im Zentralen Nervensystem schwere Folgeschäden riskiert werden. Für jeden Patienten erfolgt durch ein erfahrenes Team aus Neurochirurgen, Kinderonkologen, Neuropädiatern und Strahlentherapeuten eine individuelle Therapieplanung. Die Chemo- und Strahlentherapie erfolgt entsprechend der Empfehlungen aktueller einheitlicher Therapieprotokolle und Therapieoptimierungsstudien.
PD Dr. Ronald Sträter
roland.straeter(at)ukmuenster(dot)de
PD Dr. Kornelius Kerl
kornelius.kerl(at)ukmuenster(dot)de